Unoresolution zu Frauen und Friedensarbeit

Es gibt sie, die UNO-Resolution, die sich explizit mit Frauen, Frieden und Sicherheit auseinandersetzt, die Partizipation von Frauen in Gewaltpräventions- und Friedensprozessen, die Unterstützung lokaler Friedensinitiativen von Frauen sowie den Schutz von Frauen und Kindern vor geschlechtsspezifischer Gewalt fordert.

Von Yvonne Joos*

Zum Vier-Jahre-Jubiläum der Resolution 1325 lancieren die cfd-Frauenstelle für Frie-densarbeit, Amnesty International Schweiz und Heks Hilfswerk der Evangelischen Kir-chen Schweiz eine Postkartenaktion.

«Es ist sehr wichtig und ermutigend für uns zu wissen, dass Frauen rund um die Welt ebenfalls zur Resolution 1325 arbeiten», betonen Mitarbeiterinnen der Frauen-NGO Zene Zenama in Sarajevo. Die Rede ist von der Resolution zu Frauen, Frieden und Sicher-heit, die der UNO-Sicherheitsrat Ende Oktober 2000 einstimmig verabschiedet hat.

Die Resolution 1325 ist ein Erfolg der Frauenbewegung: Auf den Weltfrauenkonferenzen in Mexiko, Kopenhagen, Nairobi und Peking hatten die Frauen unermüdliche Vorarbeit geleistet und politischen Druck aufgebaut. Das Dokument zu Frauen, Frieden und Sicherheit fordert die UNO, ihre Mitgliedstaaten und nichtstaatliche AkteurInnen auf, die Partizipation von Frauen in der Konfliktbearbeitung und in Friedensprozessen sicherzustellen. Lokale Frie-densinitiativen von Frauen sollen unterstützt und die Geschlechterperspektive in alle Berei-che sogenannter «Friedenssicherungseinsätze» integriert werden. Auch wird betont, dass Frauen und Mädchen vor sexueller und sonstiger Gewalt geschützt werden müssen.

Der grosse Haken der Resolution besteht darin, dass sie auf keine Kontroll- und Sanktions-mechanismen zurückgreifen kann, sondern ausschliesslich auf den guten Willen aller Betei-ligter angewiesen ist. Dieser Wille ist aber meist nicht vorhanden, wie auch Gloriosa Baziga-ga von der NGO International Alert in Rwanda feststellt: «Oft sind die Regierungen nicht gewillt, die Resolution umzusetzen. Es braucht Druck, aber um Druck ausüben zu kön-nen, brauchen wir alle Informationen, müssen uns organisieren…»

Hier setzt die Postkartenaktion «der code ist nicht geheim: UNO Res. 1325» an, eine Aktion der cfd-Frauenstelle für Friedensarbeit, Amnesty International Schweiz und Heks Hilfswerk der Evangelischen Kirchen zum Vier-Jahre Jubiläum der Resolution. Die Aktion soll die Resolution einer breiteren Öffentlichkeit bekannt machen und für die vielfältigen Situatio-nen und Rollen von Frauen in gewaltsamen Konflikten und in Friedensprozessen sensibilisie-ren. Und sie lobbyiert beim Bundesrat für eine kohärente zivile Friedens- und Sicherheitspoli-tik, die auch dann die Forderungen und Bedürfnisse von Frauen ernst nimmt, wenn wirt-schaftliche und militärische Interessen in Frage gestellt werden. Die Postkarten enthalten drei entsprechende Forderungen an den Bundesrat und können von allen, die sich diesen Forderungen anschliessen, unterschrieben werden (bis Mitte Februar). Im Frühjahr 2005 – voraussichtlich am 8. März, dem Internationalen Frauentag – werden die unterschriebenen Karten im Rahmen einer Aktion dem Bundesrat übergeben.

Weitere Infos und Karten können im Internet heruntergeladen (www.cfd-ch.org/res1325) oder bestellt werden bei: cfd-Frauenstelle für Friedensarbeit, Postfach 9621, 8036 Zürich, Tel 01 242 93 07, frieda@cfd-ch.org.

*Yvonne Joos ist Mitarbeiterin der cfd-Frauenstelle für Friedensarbeit

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