Greenpeace unterstützt Exportverbot für Kriegsmaterial

Aus einer beherzten Aktion gegen Atombombentests entstand vor 38 Jahren die Umweltorganisation Greenpeace. Heute ist der Zusammenhang zwischen Krieg und Umweltzerstörung offensichtlicher denn je. Greenpeace hat deshalb beschlos sen, die Initiative für ein Verbot von Kriegsmaterial-Exporten zu unterstützen.

Ziel der Reise war die Insel Amchitka vor Alaska. An Bord befand sich ein Dutzend Friedensaktivisten, die in ein militärisches Sperrgebiet eindringen und einen geplanten Atomtest der USA verhindern wollten. Die Aktion stand unter dem Motto «Green & Peace» und machte so auf die für Mensch und Umwelt gleichermassen zerstörerische Wirkung der Bombe aufmerksam. Dieser Herbst vor 38 Jahren war die wagemutige Geburtsstunde von Greenpeace.

Dass Greenpeace Schweiz heute die Volksinitiative für ein Verbot von Kriegsmaterial- Exporten unterstützt, entspricht dieser Tradition. Gewaltfreiheit ist einer der vier Greenpeace-Grundwerte. Die Schweiz hat die einmalige historische Gelegenheit, innerhalb des unmittelbar Machbaren ihren Beitrag zum Weltfrieden zu leisten, international ein markantes Zeichen zu setzen, als Vorbild Nachahmer zu ermutigen und die Inhalte einer demokratischen Konfliktlösung zu verbreiten.

Kriege zerstören die Umwelt

Ein Blick auf die militärischen Krisengebiete der Gegenwart – ob Golf, Kaukasus oder Zentralasien – zeigt, dass die Vorkommen der fossilen Energien Öl und Gas ein entscheidender Kriegsfaktor sind. Der Zusammenhang zwischen Krieg und Umweltzerstörung wurde bereits im ersten Irakkrieg mit der Inbrandsetzung der Ölfelder in Kuwait offensichtlich. Diese katastrophale Verkettung wird in Zukunft noch schrecklicher werden – wenn sich die Menschheit nicht für eine neue Art zu leben und wirtschaften entscheidet, indem sie den Verbrauch fossiler Brennstoffe radikal drosselt, die Energieeffizienz steigert und die Nutzung erneuerbarer Energien massiv ausbaut.

«Green New Deal» schafft technische Arbeitsplätze

Angesichts der Arbeitsplatz-Schwarzmalerei der Initiativgegner lohnt sich ein Blick auf die Wirtschaftszweige, die sich grünen Zukunfts – technologien widmen. Eine Umstellung der bisherigen Stromproduktion auf erneuerbare Energien würde nicht nur 10 Milliarden Tonnen CO2-Emissionen vermeiden, sondern weltweit auch 2,7 Millionen Jobs schaffen, als die Industrien der fossilen Brennstoffe – Kohle, Erdöl und Gas – und die Atomkraft heute bereitstellen. Dies hat eine von Greenpeace und dem European Renewable Energy Council veröffentlichte Studie ergeben. Welches Stück davon sich die Schweiz abschneidet, hängt von ihrer Bereitschaft ab, in diesen Bereich zu investieren. Die Volksinitiative sieht begleitende Massnahmen vor, die genau in diese Richtung gehen. 60’000 neue Arbeitsplätze in absehbarer Zeit sind realistisch, und das im Industriebereich, wo auch die Rüstung angesiedelt ist. Hier hat sich auch bei Anlegern die Nachfrage nach nachhaltigen Investitionen in den letzten Jahren spektakulär vervielfacht.

Greenpeace ist der Überzeugung, dass unsere energiewirtschaftliche Zukunft in der Energie effizienz und der Nachhaltigkeit liegt. Die Volksinitiative für ein Verbot von Kriegsmaterial- Exporten kann Auslöser für einen Schritt in die Richtung eines «Green New Deal» sein, hin zum ökologischen Umbau der Gesellschaft. Mit einem JA zur Initiative stimmen die Bürger Innen aber nicht nur dafür, sondern auch für mehr Frieden auf der Erde. Gibt es Sinnvolleres?

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