Victory-Day: Volles Programm für die GSoA

Die Gruppe für eine Schweiz ohne Armee hat den Jahrestag des geschichtsträchtigen 8. Mai 1945 vor der französischen Botschaft in Bern, einem Kiss-In auf dem Bundesplatz und einer Diskussionsveranstaltung mit Referaten von Andreas Zumach und Leena Schmitter in Zürich begangen.

Die GSoA widmet ihr Gedenken an den 8. Mai 1945 mit einer Diskussionsveranstaltung den beiden verpassten Chancen für den Frieden und für die Frauen. Die Teilnehmenden lauschten gespannt den beiden Referaten und belebten die anschliessende Diskussion. Andreas Zumach, UNO-Kenner, Journalist und Buchautor referierte darüber, warum das Kriegsverbot sich nicht durchsetzen konnte, und die Historikerin, Geschlechterforscherin und Berner Stadträtin Leena Schmitter erklärte, warum das schweizerische Männervolk den Frauen auch 1945 und 1959 das Stimmrecht verweigerte.

Mit Liebe gegen Krieg und Faschismus!” lautete das Motto beim Kiss-In auf dem Bundesplatz am Mittag des 70. Jahrestages der bedingungslosen Kapitulation der Nazis.

Um dem Massaker in Sétif zu gedenken, das am selben 8. Mai 1945 stattfand, übergaben Aktivistinnen und Aktivisten am frühen Morgen der französischen Botschaft einen Appell, der von mehr als fünfhundert Personen  unterzeichnet wurde, darunter der Filmemacher Samir und Jean Ziegler. Auch im nordafrikanischen Sétif wurde die Befreiung vom Faschismus gefeiert und die Beendigung der Kolonialherrschaft gefordert. In den folgenden Tagen brachten französische Truppen und Milizen zwischen 15’000 und 45’000 Araberinnen und Araber um. Sétif war das Fanal für die kommenden Kolonialkriege. Viele heutige Gewaltkonflikte haben ihre Wurzeln im Kolonialismus.

Dieses 70-Jahre-Jubiläum des 8. Mai 1945 sollte uns allen wieder in Erinnerung rufen, dass die wichtigste Forderung nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges, das Kriegsverbot, auch heutzutage noch immer nicht umgesetzt ist. Im Gegenteil: Die Kriege auf dieser Welt werden auch durch die Schweiz weiter angeheizt.

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