Krieg gegen Terror ohne Ende?

Zum Jahrestag des Beginn des Irakkriegs organisiert die GSoA eine Konferenz zum Thema «Krieg gegen Terror». Auf dieser Seite finden sie Informationen und Flugblätter zum Herunterladen.

Am 20. März 2003 haben die USA und ihre Verbündeten begonnen, den Irak zu bombardieren. Der Irak war nach Afghanistan damit bereits das zweite Land, welches im Rahmen des «Krieges gegen Terrorismus», der nach den Anschlägen vom 11. September 2001 ausgerufen worden war, mit Krieg überzogen wurde.

Die Bilanz nach zwei Jahren «Krieg gegen Terror» ist erschütternd: Nach dem Krieg, der ungezählten Soldaten und Zivilisten das Leben kostete, stehen der Irak und Afghanistan vor einer ungewissen Zukunft. Die arabische Welt hat zwei Kriege mitverfolgt, die zu Beginn von US-Präsident Bush als «Kreuzzüge» angekündigt worden waren. Schweren Schaden haben auch die Uno und das Völkerrecht erlitten, die von den USA und ihren Verbündeten ignoriert worden sind. Und in zahlreichen Staaten wurde der «Krieg gegen Terror» zum Anlass genommen, um die demokratischen Grundrechte der Bevölkerung einzuschränken.

Die Ereignisse der letzten Jahre werfen zahlreiche Fragen auf. Die Gruppe für eine Schweiz ohne Armee, der christliche Friedensdienst cfd und die Grünen Schweiz veranstalten darum am 20. März 2004 die Konferenz «Krieg gegen Terror ohne Ende?». Unterstützt werden sie von der Wochenzeitung WOZ als Medienpartner sowie von weiteren Partnerorganisationen.

Im ersten Teil der Konferenz fragen wir nach den Folgen des Krieges, im Irak, im arabischen Raum und international, nach den Auswirkungen des Krieges auf die Frauen und die Rolle, die ihnen zugeschoben wird sowie nach den Möglichkeiten des Aufbaus einer Zivilgesellschaft im Irak unter Beteiligung der Frauen.

Im zweiten Teil der Veranstaltung gehen wir der Frage nach, ob «Macht oder Recht» heute die internationalen Beziehungen bestimmen: Welche Rolle spielt die Uno im Rahmen des «Krieges gegen Terror» und was ist von den Forderungen nach einer Reform des Völkerrechts zu halten? Was bedeutet die Präventivkrieg-Doktrin, die von den USA bereits angewendet und von der neugeschaffenen EU-Armee nachvollzogen werden will? Und wie soll sich die Schweiz gegenüber dem «Krieg gegen Terror» verhalten?

Der Irak, das Völkerrecht und die Schweiz – zwei Jahre nach Beginn des «Krieges gegen Terrorismus»

Samstag, 20. März 2004
16.30 – 20.30 Uhr
Konferenzzentrum Galaxy, Effingerstrasse 20, Bern

16.30 Uhr Begrüssung

16.45 Uhr «Die Situation im Irak»: Referat von Karin Leukefeld (Journalistin Bonn/Bagdad)

17.00 Uhr «Die Folgen des Krieges» für den mittleren Osten»: Diskussion mit Karin Leukefeld (Journalistin Bonn/Bagdad), Stefan Gisler (Medienbeauftragter Irak-Projekte SAH), Ali Al-Shalah (irak. Schriftsteller, Leiter des Schweizerisch-Arabischen Kulturzentrums, Zürich) Moderation: Bianca Miglioretto (cfd-Frauenstelle für Friedensarbeit)

18. 15 Uhr Pause

18.45 Uhr «Zwei Jahre Krieg gegen Terror»: Referat von Andreas Zumach (Journalist, Genf)

19.00 Uhr «Macht oder Recht? Die Folgen des Krieges gegen Terror für die Uno, das Völkerrecht und die Schweiz»: Diskussionen mit Andreas Zumach (Journalist, Genf), Claudia Haydt (Soziologin, Mitarbeiterin Informationsstelle Militarisierung IMI, Tübingen), Botschafter Philippe Welti (Chef der Direktion Sicherheitspolitik beim VBS, Bern) und Josef Lang (Historiker und Nationalrat, Zug). Moderation: Stefan Luzi (GSoA)

20.15 Konferenzende

ReferentInnen

  • Karin Leukefeld ist Freie Journalistin und Autorin. Ausbildung zur Buchhändlerin und Ethnologin. Berichtet heute für diverse Tages- und Wochenzeitungen sowie den Rundfunk aus Ländern des Mittleren Ostens. Lebt in Bonn und (unterwegs).
  • Ali al Shalah ist freier Schriftsteller und Journalist. Er studierten in Bagdad und Amman Literaturwissenschaften und leitet seit 1997 das Schweizerisch-Arabische Kulturzenturm in Zürich. Er ist Direktor des Festival al-Mutanabbi der Poesie.
  • Stefan Gisler ist Medienbeauftragter des Schweizerischen Arbeiterhilfswerk SAH. Früher arbeitete er als Delegierter des IKRK und bei UNICEF. Das SAH unterstützt im Irak humanitäre Projekten im Bereich Nothilfe, Wiederaufbau und Friedensförderung.
  • Andreas Zumach ist seit 1998 freier Journalist am UNO-Sitz in Genf und Korrespondent für die «tageszeitung» (taz) in Berlin und die Wochenzeitung WOZ, sowie für diverse Rundfunkanstalten und SF DRS.
  • Botschafter Philippe Welti ist Chef der Direktion für Sicherheitspolitik beim Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport in Bern.
  • Dr. Josef Lang ist Historiker und Nationalrat der Sozialistisch-Grünen Alternative Zug. Er publiziert regelmässig in der Wochenzeitung WOZ und in anderen Zeitungen der Schweiz.
  • Claudia Haydt ist Soziologin und Religionswissenschafterin und arbeitet bei der Informationsstelle Militarisierung imi in Tübingen, Deutschland.

Wegbeschreibung Effingerstrasse 20

Kundgebung gegen Besatzungen im Irak und Palästina

Am 20. März findet im Rahmen des internationalen Aktionstages gegen den Krieg im Irak auch in Bern eine nationale Kundgebung statt. Die Kundgebung fordert den bedingungslosen Rückzug der US-amerikanischen, britischen, italienischen, spanischen und anderen Besatzungstruppen sowie Reparationszahlungen durch die Besatzungsmächte. Sie fordert ebenfalls den Rückzug der israelischen Armee aus Palästina.

Samstag, 20. März 2004, 13.30 Uhr, Waisenhausplatz Bern (Nähe Bundesplatz)

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