Wehrpflicht gilt längst nicht mehr für alle

Die Wehrpflicht gilt längst nicht mehr für alle. Das belegen Zahlen, welche die Sonntagszeitung heute veröffentlicht hat: Nur rund 30 Prozent der männlichen Schweizer mit Jahrgang 1974 hat den Militärdienst bis zum Ende geleistet. Selbst von denjenigen, die sich weder auf dem “blauen Weg” noch durch den Zivildienst aus der Armee verabschiedet haben, beträgt die Quote nur 53 Prozent. Den anderen 47 Prozent wurde ein Teil der Wehrpflicht erlassen – weil die Armee schlicht keine Verwendung für sie hatte.

Dass die Wehrpflicht real vor allem noch für die Unterprivilegierten gilt, illustriert ein Artikel im “Sonntag”: Von den Stammspielern der Fussball-Nati waren gerade mal zwei in der Armee! Franz Frey, Chef des militärärztlichen Dienstes, druckst herum, auch Spitzensportler könnten z.B. Schlafwandler sein oder unter Epilepsie leiden. Dass das bei mehr als 80 Prozent der Fussballer der Fall ist, glaubt er wohl selbst nicht. Ausser der Armee-Führung ist allen klar: Wer einen Arzt in seinem persönlichen Umfeld hat, kommt leicht mit einem Artzeugnis davon. Wer keinen Arzt persönlich kennt – und das sind vor allem die weniger Privilegierten – wird hingegen nach wie vor zum Militärdienst gezwungen. Das ist ungerecht.

Zum Glück gibt es eine einfache Lösung für dieses Problem: Die Wehrpflicht muss endlich auch offiziell aufgehoben werden!

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