Guten Tag.

«Eine Zeitung muss aussehen wie eine Zeitung», hat kürzlich ein Zürcher Presseerzeugnis für 100'000 Dollars (plus Spesen) entdeckt.

Die Gruppe für eine Schweiz ohne Armee macht's billiger. Mit der neuen GSoA-Zitig können Sie noch ganz anderes entdecken. Zum Beispiel dass auch runde Sachen Kanten haben. Seite für Seite.

Oder dass man nie zweimal im gleichen Fluss baden kann. Das Wasser fliesst weiter, das nächste Bad findet schon in einem neuen Fluss statt. Das gleiche gilt für die Armeeabschaffung: Auch wenn wir zum zweiten Mal die Frage nach Sinn und Unsinn dieser Schweizer Armee stellen, ist die gleiche Frage heute eine andere. Die Schweiz, der wir diese Fragen stellen wollen, hat sich verändert - mehr noch als die Armee.

Was haben wir mit neuen Initiativen zu gewinnen? Vor acht Jahren erreichte die erste Armeeabschaffungs-Initiative das Wunder-Resultat von 35,6 Prozent Ja-Stimmen. Wären es heute nur 25 Prozent? Und in zehn Jahren vielleicht noch 15 Prozent? Die Armee war seit ihrer politischen Niederlage 1989 nicht untätig. Unermüdlich bastelt sie an neuen Feindbildern und Einsatzmöglichkeiten: gegen Umweltkatastrophen, Ruhestörer, Flüchtlinge à Sinnvoll wird sie nicht dadurch.

Dieser alten Armee in neuer Mogelpackung gelten unsere neuen Initiativprojekte. Mit einer Initiative zur Abschaffung der Armee und einem zweiten Projekt für einen Zivilen Friedensdienst wollen wir der Schweiz drängende Fragen stellen: Mit welchen Mitteln, zu welchen Kosten bietet wer welche Sicherheit? Wie sieht unser Beitrag zur Weltinnenpolitik aus? Leisten wir uns eine teure Armee gegen eingebildete Gefahren oder tragen wir mit zivilen Mitteln zur Lösung der wirklichen gesellschaftlichen Konflikte im In- und Ausland bei?

Wir entwerfen eine Antwort auf die liebe Mühe der Schweiz mit ihrer Vergangenheit: die konsequent solidarische Ausrichtung auf die Zukunft. Die Diskussion um das Selbstverständnis der Schweiz muss über das Jubeljahr 1998 hinaus ins nächste Jahrtausend hineinführen. Dazu werden die neuen Initiativprojekte beitragen.

Von alleine wird nichts besser als es immer schon war. Wir müssen uns schon selber bewegen. Wir alle. Ob die Initiativen am Anfang des nächsten Jahrtausends besser oder schlechter abschneiden als die letzten, werden wir am Tag nach der Abstimmung wissen.

Eines wissen wir aber jetzt schon: Schweigen war noch nie ein gutes Mittel gegen den Kontroll- und Machbarkeitswahn der Armeen. Die Schweiz von morgen wird gegenüber militaristischem Denken kritischer eingestellt sein, wenn wir uns das politische Träumen nicht verbieten lassen und heute schon unsere Fragen stellen.

Dazu laden wir Sie ein: Teil zu sein dieses Prozesses, dieser Anstrengung, dieser Herausforderung. Und natürlich zu all dem Spass, den diese Sache machen wird. Fangen Sie doch gleich an: Mit der neuen Zeitung der GSoA, mit neuen Ideen und Utopien, mit neuen Menschen und neuem Elan. Herzlich willkommen bei der neuen GSoA.

Die Redaktion