25 Jahre Initiative für eine Schweiz ohne Armee

Am 26.November 1989 stimmten 36 Prozent der Schweizer Stimmbevölkerung Ja zur Volksinitiative für eine Schweiz ohne Armee. Vor hundert Jahren fand der „Weihnachtsfrieden” im ersten Weltkrieg statt, an dem die Soldaten unerlaubterweise die Waffen niederlegten. An der heutigen Veranstaltung blickte die GSoA zurück – aber auch in die Zukunft.

Rund 80 Friedensbewegte kamen heute nach Bern, um zwei bedeutsame friedenspolitische Ereignisse zu würdigen: 25 Jahre GSoA-Initiative für eine Schweiz ohne Armee und 100 Jahre Weihnachtsfrieden*. Unter dem Titel “Frieden im Krieg: Gestern. Heute. Morgen.” fand im 5ème Etage in der Berner Matte eine Veranstaltung statt, in der die GSoA auf diese zwei friedenspolitisch bedeutenden Ereignisse zurückblickte, aber den Blick auch in die Zukunft warf.

Neben der Abschaffung der Armee forderte die GSoA in ihrer Initiative 1989 auch eine umfassende Friedenspolitik. Die Armee verlor 1989 ihre Bedeutung in der Gesellschaft. “Im Herbst 1989 hörte die Schweiz auf, eine Armee zu sein”, hielt Jo Lang GSoA-Vorstand an der Veranstaltung fest.

Die Forderung einer umfassenden Friedenspolitik hat auch in Anbetracht der globalen Situation mehr Gültigkeit denn je: Nach einem Referat des Journalisten und Buchautors Andreas Zumach zur gegenwärtigen Situation im Nahen Osten diskutierten die rund 80 Anwesenden engagiert Ursachen und Lösungsansätze.

Thema der Diskussion war natürlich auch die Rolle der Schweiz, die noch immer Waffen in Krisengebiete exportiert und damit Konflikte zusätzlich anheizt. Mit der Lockerung der Kriegsmaterialexportverordnung, die Anfang dieses Monats in Kraft getreten ist, dürften die Exporte noch einmal zunehmen.Nach dem Referat und der Diskussion gratulierten die VertretreterInnen der Schweizer Jungparteien der GSoA zum Abstimmungsjubiläum und wünschen sich auch für die Zukunft die starke antimilitaristische und friedenspolitische Stimme der GSoA in der Politik.

Fabian Molina, Präsident der JUSO Schweiz: „Die GSoA ist das sicherheits- und friedenspolitische Gewissen der Schweiz und damit so wichtig wie nie.”

Lena Frank, Co-Präsidentin Junge Grüne Schweiz: „Mein Aufruf zur Tat: Zur Weitertat, denn die Schweiz braucht die GSoA!”

Seraina Patzen, Stadträtin Junge Alternative JA! Bern; „Seit 25 Jahren engagieren sich junge Leute in der GSoA. Auch in 25 Jahren wollen wir auf eine lebendige, junge und widerspenstige GSoA zählen können!”

* Am Weihnachtstag 1914 legten mehr als hunderttausend deutsche, britische und französische Soldaten an der Westfront spontan die Waffen nieder. Sie tauschten Esswaren, spielten Fussball und sangen gemeinsam. Der Weihnachtsfrieden hat gezeigt, zu welchen erstaunlichen Aktionen der Humanität die menschliche Zivilisation selbst unter widrigsten Bedingungen fähig ist, wenn genügend Menschen sich gegen die Barbarei des Krieges stellen.

 

 

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