Regionalgruppen-Treffen |
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Baden |
Sammelstände: Sa, 3. und 17.10.98, Treffpunkt jeweils 9.30 Uhr
Cantina Fiori |
Basel |
Mi, 7.10.98, 20 Uhr, im Rest. Löwenzorn, Gemsberg 2/4, kleiner
Saal, 1.Stock, |
Bern |
Di, 22.9.98, 19 Uhr, GSoA-Seki, Neubrückstr. 17, |
Biel |
Sammelstände: Do, 24.9.98; Sa, 26.9.; Do, 8.10.; Sa, 17.10.; Do, 29.10., am Zentralplatz |
Zürich |
Mi, 14.10.98, 19.30 Uhr, im Polka, Engelstr. 64 |
andere Regionalgruppen: bitte Kontaktpersonen anrufen! Siehe GSoA Regional |
Sonntag, 27. September 1998, 11 Uhr in der
Tonhalle Wil SG:
Benefizkonzert mit Linard Bardill zu Gunsten der Balkan Peace Teams
in Kroatien und im Kosov@.
Anlässlich des Armeetages organisierte die Regionalgruppe Baden am 13.Juni einen Trauerzug durch die Badener Innenstadt. Zehn AktivistInnen gaben der Armee, symbolisiert durch einen schwarzen Sarg, den wir auf unserem GSoA-Sammelwagen mitzogen, das letzte Geleit, auf dass sie in Frieden ruhe. Während unserem gemächlichen Trauerzug murmelten wir kontemplativ die ersten Strophen aus Polo Hofers Song «SDefilee» und blieben an vier prominenten Orten stehen, um die Strophen laut im Chor darzubieten und verteilten den Leuten unsere Todesanzeigen für die Armee mit dem Aufruf, unsere Initiativen zu unterschreiben. Für unsere Darbietungen wurden wir beklatscht, erstaunt gemustert oder auch angeschnauzt. Es ist uns offensichtlich gut gelungen, die Leute zum Thema Armeetag aus dem Busch zu locken, denn noch jetzt werden wir beim Sammeln immer wieder auf unseren Trauerzug angesprochen. Der Trauerzug fand seinen Abschluss beim Bahnhof, von wo wir den Sarg mit Cargo Domizil an Bundesrat Ogi schickten. Leider haben wir bis heute auf unsere dicke Post und das Begleitschreiben an ihn keine Antwort bekommen. Danach wanderten wir mit unserem Sammelwagen wieder den gleichen Weg zurück und ernteten die ersten Früchte (sprich Unterschriften) unserer Aktion. Die Organisation und gelungene Durchführung machte uns sehr viel Spass und schuf unter den Badener GSoAtInnen eine gute Stimmung. Obwohl die Medien orientiert worden waren, war leider niemand zugegen, was aber nicht weiter schlimm war, denn wirklich eingefahren ist der Trauerzug nur den Menschen, die ihn auch direkt gesehen haben, und das waren an diesem Samstag doch einige Tausend.
Oliver Rey, GSoA Baden
Obwohl unsere Sparbemühungen erste Wirkungen zeigen, klafft nach wie vor ein Loch von knapp 34000 Franken in der GSoA-Kasse. Unser Hinweis in der letzten GSoA-Zitig, auf das sich in diesem Jahr abzeichnende Defizit brachte Früchte. Der Spendeneingang schnellte kurzfristig in die Höhe, das Defizit verringerte sich um 8000 Franken. Dafür bedanken wir uns herzlich.
Ende August stehen Ausgaben von knapp 275000 Einnahmen von 241000 Franken gegenüber. Verantwortlich für die deutlich höheren Ausgaben ist die Lancierung unserer beiden Initiativen: insbesondere der Druck der Unterschriftenbogen und des Argumentariums, das Beilegen der Bogen in einigen Zeitungen und die Kosten für die Beglaubigung der Unterschriften.
Neben der Unterstützung beim Sammeln der Unterschriften sind wir dringend auf finanzielle Mittel angewiesen. Wir freuen uns über jeden Betrag auf unser PC 40-37315-5 mit beiliegendem Einzahlungsschein. Wenn Sie die GSoA mit einer regelmässigen Spende mit dem automatischen Lastschriftverfahren unterstützen möchten, senden wir Ihnen gerne Unterlagen. Bestellen Sie diese telefonisch 061/373 92 59 oder per Fax unter 061/313 09 95 oder schriftlich (Stichwort LSV) bei GSoA, Postfach 324, 4127 Birsfelden. Herzlichen Dank für Ihre Unterstützung!
Jürg Wiedemann, Kassier GSoA Schweiz
SammlerInnen sammeln nicht nur Unterschriften, sondern auch Erfahrung. Und die Erfahrung zeigt: Regeln haben Ausnahmen und Überraschungen sind meist angenehm. Eine zufällige Auswahl.
Mit meinem amerikanischen Akzent im Schweizerdeutschen fühle ich mich nicht geeignet, für die Initiative Schweiz ohne Armee zu argumentieren. Zwar würde ich gerne beide Initiativen verkaufen («Hän Si scho di neue GSoA-Initiative unterschribe?»), aber wenn die Reaktion auf meine Frage negativ ausfällt, informiere ich nur über die Friedensdienst-Initiative. Beim ZFD geht es um ein neues Projekt, und die Meinungen sind noch offen. So gelang es mir einmal, eine ältere Frau zur Unterschrift zu bewegen, während ihr Ehemann, der meine Frage mit einem klaren Nein beantwortet hatte, sprachlos daneben stand. Als ich ihn fragte, was er vom ZFD halte, blieb er zwar weiterhin ablehnend, schüttelte aber nur noch den Kopf.
Clarissa Hall, 66, Zürich
Bei uns in Basel reagieren die meisten Leute wirklich sehr offen und unterschreiben gern. Wer nicht will, sagt einfach «Nein danke» und entschuldigt sich manchmal sogar noch. Nur einmal begann ein älterer Herr, mich zu beschimpfen. Er wurde richtig ausfällig, ging aber zum Glück bald schimpfend davon. Ich blieb etwas frustriert zurück, doch siehe da: Eine ältere Frau, die die Szene mitverfolgt hatte, kam auf mich zu und fragte: «Wo bitte kann ich unterschreiben?»
Simone Stöcklin, 20, Basel
«Scho ungerschribe für nä freiwillige zivile Fridesdienscht und ä Schwiz ohni Armee?» Der Standardsatz, zum x-ten Mal an die Frau und den Mann gebracht. Und doch bin ich jedes Mal gespannt, ob die angesprochene Person entsprechend meinen Erwartungen reagiert. Kleidungsstil und Gesichtsausdruck liefern mir in Sekundenschnelle die zur Schubladisierung benötigten Informationen&ldots; Volltreffer, aber sie hat schon unterschrieben. Er sah nicht so aus, doch hat er seine Unterschrift spontan unter den Zivildienst gesetzt. Soll ich doch ab und zu auf Aktenkoffer setzen? Unterschriften als Psycho-Spielchen ganz unterhaltsam.
Annette Brunner, 23, Bern
Uns wurde wieder mal so richtig bewusst, wie das ist mit der globalen Mobilität und wie viele der PassantInnen in Luzern TouristInnen sind. Die Strassenstände boten dementsprechend nicht so viele Erfolgserlebnisse. Die meisten Angesprochenen verstanden nicht einmal die Formulierung unseres Anliegens. Dafür sind wir jetzt in einigen Fotoalben rund um den Globus verewigt auch schön.
Umso besser lief es an den Open-Air-Veranstaltungen. Die Leute unterschrieben gerne und reichten die Bogen gleich an die NachbarInnen weiter. Effizientes Sammeln, leicht gemacht!
Die Sprüche, die fallen, sind wohl inzwischen Volks-Kulturgut, d.h. in etwa die gleichen wie vor zehn Jahren. Neu dazugekommen ist halt das notorische «Scho wieder?» mit den beiden Antwort-Optionen «Jo äbe, es ged sii äbe leider noo» oder «Jo äbe, mer chömid jetzt alli zäh Johr muesch entweder underschriibe oder dech dra gwöhne». Mein persönlicher Favorit ist jedoch jene oft und doch immer wieder gern gehörte Antwort, vorgetragen im Brustton der Überzeugung: «Jo, das han ech mer jetzt no gaar nie öberläid!»
Urs Wüest, GSoA Luzern
Unterschriftensammeln, Kürzestbeschrieb: Einerseits unzählige desinteressiert und meinungsarm wirkende, gestresst Vorbeieilende andererseits zielstrebig sich nähernde, potentiell Unterschreibende.
Elias Maier, 19, Zürich
Redaktion, Satz & Layout |
Hans Hartmann (ha), Roland Brunner (rb), François Chalet (fc), Marcel Hänggi (mh), Andreas Kyriacou (ak), Fredi Krebs (fk), Nico Lutz (nl), Tobia Schnebli (ts), Renate Schoch (rs), Marco Tackenberg (mt). |
Belichtung |
Salinger Zürich |
Druck |
Ropress Zürich |
Auflage |
25 000, erscheint mind. viermal jährlich |
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Fr. 20.- |
Mitgliederbeitrag (inkl. Zitigs-Abo) |
Verdienende Fr. 100.-, Nichtverdienende Fr. 50.- PC 40-37315-5 |
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