Letztes Jahr wurden in der Schweiz 38% aller Investitionen nachhaltig angelegt. Seit einigen Jahren lässt sich eine starke Zunahme von nachhaltigen Investitionen beobachten; so hat sich beispielsweise im Jahr 2019 der Anteil nachhaltiger Investitionen im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt. Der Ausstieg aus Investitionen in Kriegsmaterial ist problemlos umsetzbar und finanziell sogar vorteilhaft.
Ende Juni 2020 formulierte der Bundesrat das Ziel, die Schweiz zum führenden Standort für nachhaltige Finanzdienstleistungen machen zu wollen. Dabei schliesst sich der Bundesrat einem seit einigen Jahren beobachteten Trend an. Der Markt von nachhaltigen Angeboten wächst stetig und es gibt zunehmen Fonds, welche Investitionen in Kriegsmaterial ausschliessen. Wer nachhaltig anlegt, muss dabei auch nicht mit einer kleineren Rendite rechnen, im Gegenteil. Eine Metaanalyse von 2015, bei der über 2’200 Studien verglichen wurde, kam zum Schluss, dass in über 90% der Studien die Rendite von nachhaltigen Anlageprodukten grösser oder zumindest gleich gross ausfiel wie bei Investitionen in den gesamten Markt. Nachhaltige Fonds weisen zudem aufgrund ihrer veränderten Zusammensetzung eine geringere Volatilität auf, weswegen sie auch tendenziell weniger empfindlich für Börsencrashs sind. Während der Coronakrise haben nachhaltige Anlagen, bei denen Kriterien in den Bereichen Umwelt, Soziales und gute Unternehmensführung positiv hervorstachen, bezüglich der Rendite vergleichsweise besser abgeschnitten.
Auch die technische Überprüfung und Umsetzbarkeit für ein Finanzinstitut ist heute ohne weiteres machbar: Dienstleister wie yoursri.com überprüfen ganze Dossiers, ohne dass die Versicherung oder die Bank selbst jede einzelne Firma, welche in einem Fonds indexiert ist, kontrollieren muss. Ein Ausstieg aus der Rüstungsindustrie ist für den Schweizer Finanzplatz damit nicht nur ethisch geboten, sondern problemlos umsetzbar und für die Beteiligten sogar finanziell vorteilhaft.