Kosov@/Nato | 30. März 1999 |
Die Logik des Krieges durchbrechen! Desertieren! Grenzen öffnen!Munich/Berlin/Amsterdam/Vienna/Belgrade/Liverpool/Budapest/Moscow... 30 Marzo 1999 Die verheerende Notlage, in der sich die Zivilbevölkerung im Kosovo befindet, dauert unvermindert an. Die NATO-Länder haben begonnen, eine aktive Rolle in der krisengeschüttelten Region im Balkan zu spielen, ob sie wollen oder nicht. Sie müssen jetzt die Verantwortung für die Lage übernehmen und nicht nur humanitäre Hilfe und Schutz für die Zivilbevölkerung anbieten, sondern unverzüglich die Grenzen öffnen. Jeder Versuch, dem Krieg zu entkommen, muß wie auch immer möglich unterstützt werden. Dies ist besonders wichtig für Deserteure und Kriegsdienstverweigerer, die in die am Krieg beteiligten Armeen eingezogen werden. Zur Zeit werden in Jugoslawien Reservisten eingezogen - Patrioten genauso wie Oppositionelle - um auf serbischer Seite zu kämpfen. Die Wahrscheinlichkeit, daß sie aufgrund der NATO-Angriffe in lebensgefährliche Stellungen einrücken müssen, ist äußerst hoch. Wir haben eine moralische Verpflichtung für alle Menschen, die jetzt den Kriegsdienst verweigern. Sie verdienen besonderen Schutz in der Region, ihnen muß in jedem NATO-Land politisches Asyl gewährt werden. Wir fordern, daß Europa - seine Bürger, seine Länder und Regierungen - jetzt die Grenzen für Flüchtlinge, Kriegsopfer und Deserteure öffnet und ihnen politischen Schutz und Zuflucht gewährt. Gleichzeitig muß den Nachbarländern wie Rumänien, Bulgarien, Albanien und der Republik Montenegro breite materielle Unterstützung gewährt werden. Humanitäre Unterstützung in gleicher Höhe wie militärische Budgets! Wir fordern von der Bundesrepublik Jugoslawien, den NATO-Ländern und der UCK den sofortigen Stop aller militärischen Aktivitäten in Jugoslawien und die Rückkehr zu Verhandlungen über eine friedliche Beilegung der Krise. Wir fordern den unverzüglichen Stop der NATO-Luftangriffe sowie der Unterdrückung und militärischen Aggression gegen die albanische Bevölkerung. Wir fordern dazu auf, Deserteure und Menschen auf der Flucht vor dem Krieg durch oder nach Ungarn, Österreich, Italien, Deutschland sowie alle anderen Länder zu unterstützen und entsprechende Hilfsdienste und Hilfseinrichtungen aufzubauen. Die Grenzen der Nachbarländer Jugoslawiens müssen offen bleiben - vor allem auch für Männer. Wir fordern eine aktive moralische und materielle Unterstützung sowie den Schutz unabhängiger Meinungsäußerungen und Medien innerhalb der Bundesrepublik Jugolsawiens, um ihrer selbst willen, sowie zur Aufrechterhaltung einer unabhängigen und unzensierten Informations- und Kommunikationsstruktur auf allen Seiten. Wir müssen die wahnsinnige Logik des Krieges durchbrechen!
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Mai 1999/uh, info@medienhilfe.ch, http://www.medienhilfe.ch/ ,gsoa@gsoa.ch, http://www.gsoa.ch |