MOMA 5.99
Linksgrüne Intervention
Nato gibt sich zuversichtlich – Koch fordert Bodentruppen
Zwei Titel auf der Frontseite der Sonntags-Zeitung, 11. April 1999
Cécile Bühlmann, GP-Nationalrätin
"Es geht nicht an, dass eine ganze Bevölkerung vertrieben wird. Und wenn
das nur mit Bodentruppen aufzuhalten ist, dann braucht es die eben."
Facts, 14/1999
Andreas Gross, SP-Nationalrat
"Die militärische Intervention war vertretbar. Aber jetzt ist ein Time-out
bitter nötig."
Facts, 14/1999
"Es gibt berechtigte Argumente für diese militärische Intervention. Sie ist
völkerrechtlich zwar illegal, aber legitim."
"Die Intervention der Nato, das ist für einen Pazifisten eine so grausame
wie wahre Erkenntnis, ist nötig."
Weltwoche, 15. April
1999
Ursula Koch, SP-Präsidentin
"Wir befinden uns in einer Situation, in der wir leider den Krieg als das
letzte Instrument der Politik akzeptieren müssen. Wenn das Resultat der
Politik nur noch Massaker, Tod und verbrannte Erde ist, dann nützen alle
Verhandlungen nichts mehr. Dann braucht es entschlossene Abwehr."
Sonntags-Zeitung vom 11.4.
1999
Rudolf Strahm, SP-Nationalrat
"Es wäre unmoralisch, keine Gewalt anzuwenden, wenn die Menschenrechte
eklatant verletzt werden."
Tages-Anzeiger, 14.4.
1999
Jean-François Steiert, SP-Parteisekretär
"Die Nato-Angriffe sind keine gute Lösung, aber sie sind die am wenigsten
schlechte. Wir müssen uns ganz konkret und praktisch fragen, mit welcher
Gewalt noch grössere Gewalt verhindert werden kann."
Tages-Anzeiger, 13.4. 1999
Peter Vollmer, SP-Nationalrat
ergreift in der Arena-Sendung explizit für einen Luftkrieg gegen Serbien
Partei.
NZZ 14.4.1999
Jean Ziegler, SP-Nationalrat
"Hier geht es um die Umsetzung eines neuen Völkerrechts-Prinzips: um das
Recht auf Einmischung zu Gunsten der Menschenrechte, das heisst die
Wahrnehmung der internationalen Beistandspflicht für geschundene Menschen."
Facts, 14/1999
"Je linker man ist, desto mehr muss man der Gerechtigkeit zum Durchbruch
verhelfen, auch mit Gewalt, wenn der Aggressor Gewalt anwendet." Die Linke
müsse sich "vom blöden Antiamerikanismus und der seichten
Pazifismus-Romantik" lösen. In der Nato sei das Primat der Politik über das
Militär gewährleistet und alle Nato-Länder seien Demokratien.
Tages-Anzeiger, 14.4. 1999