Kosov@/Nato | 15. Mai 1999 |
Feiern im NetzZum 10jährigen senden die Gründer des kritischen Belgrader Radios B 92 im Internet Gordan Paunovic, 35, war heute vor zehn Jahren einer der Gründer des unabhängigen Belgrader Radiosenders B 92, der am 24. März von der Regierung geschlossen wurde. Zum Geburtstag sendet er unter http://www.freeb92.net/ heute aus Holland ein 24stündiges Sonderprogramm. taz: Heute ist das alte B 92 im
Untergrund, früher wart ihr auch eine oppositionelle Stimme. Ist das
wiederholbar?
Schon vor den Nato-Bomben war B 92 Opfer der Zensur. In der ersten Bombennacht wurdet ihr aus dem Äther verbannt, nun sendet eine neues, linientreues Team. Was sind das für Leute?
... sondern auch die Musik, die für uns ein wichtiges politisches Ausdrucksmittel war, von alternativem Rock bis Drum 'n' Bass. Heute ist das Netz eure einzige Möglichkeit, nach Belgrad durchzudringen. Wie
reagiert ein repressiver Staat darauf?
Statt auf die staatliche Agentur Tanjug habt ihr auf ein eigenes grosses Korrespondentennetz gesetzt, auch in den Konflikten in Bosnien oder im Kosovo. Trotzdem hiess euer Motto: "Vertraut niemandem, nicht einmal uns." Die Nachrichten staatlicher Medien enthalten nicht nur - falsche - Informationen, sondern auch gleich die entsprechenden Denkanleitungen, das sind viele einfach gewohnt. Unser Motto bedeutet: Kauft den Medien bloss nicht alles ab, benutzt euren eigenen Kopf. Interview: Christoph Rasch |
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Mai 1999/uh, info@medienhilfe.ch, http://www.medienhilfe.ch/ ,gsoa@gsoa.ch, http://www.gsoa.ch |