Zentrales Waffenregister verbinden mit koordinierter Einsammelaktion – Armee und Armeechef sollen Beziehungen mit ProTell abbrechen
Die Tragödie in Daillon zeigt, wie dringend eine drastische Reduktion der Anzahl Schusswaffen und die Schaffung eines zentralen Waffenregisters sind. Es sei in Erinnerung gerufen, dass die Motion Lang „Schaffung eines zentralen Waffenregisters» (07.3826) am 16. März 2009 im Nationalrat eine Mehrheit gefunden hatte, dann aber vom Ständerat auf Betreiben des Walliser Christdemokraten Jean-René Fournier am 10. September 2009 abgelehnt worden ist.
Das Ziel, alle Waffen zu registrieren, lässt sich nur verwirklichen, wenn dessen Verfolgung mit einer Einsammelaktion verbunden wird. Diese soll gleichzeitig der Bund und die Kantonen in Zusammenarbeit mit zivilgesellschaftlichen Vereinigungen durchgeführen – nach dem methodischen Vorbild der Anti-Aids-Kampagne in den 80er Jahren. Wenn jede Bewohnerin und jeder Bewohner dieses Landes erfährt, dass Waffen im Haushalt gefährlich sind, dass diese mit geringem Aufwand abgegeben werden können und dass dafür eine Prämie entrichtet wird, lässt sich die Zahl von 2,3 Millionen Waffen bis ins Jahr 2020 unter eine Million senken.
Der Bund darf sich dabei nicht von verantwortungslosen Waffenlobbyisten, insbesondere von ProTell, die gegen kantonale Einsammelaktionen protestiert haben, beeindrucken lassen. Im Gegenteil sollen insbesondere die Armee und ihr Chef ihre engen Beziehungen zu einer Organisation, welche das staatliche Gewaltmonopol in Frage stellt und seit Jahrzehnten jeglichen Fortschritt in der Waffengesetzgebung bekämpft, abbrechen. So gehört ProTell nicht in Organe wie den „Beirat Weiterentwicklung der Armee».