Liebe Leser*innen
Als der Bürgerkrieg in Syrien ausgebrochen ist, war ich gerade mal 9 Jahre alt. Das heisst, seit ich auch nur annähernd politisch denke, herrscht in Syrien Krieg. Während ich aber in diesen 14 Jahren zur Schule gehen und in Sicherheit aufwachsen durfte, war dies für syrische Kinder nicht denkbar. Umso freudiger war diese Meldung: Am 8. Dezember 2024 nahm die Assad-Schreckensherrschaft endlich ihr lang ersehntes Ende. Ende gut, alles gut? Davon sind wir wohl noch weit entfernt – denken wir alleine an die kurdischen Gebiete. Dennoch bietet sich in weiten Teilen Syriens seit langem wieder eine Chance, eine gedeihende, friedvolle und restaurativ gerechte Zukunft aufzubauen. Darauf gehen wir in dieser Zeitung näher ein (Seite 7). Apropos international und Hoffnung: Im vergangenen Dezember erhielt die japanische Organisation Nihon Hidankyo, die sich für Überlebende von Atombombenabwürfen und ganz allgemein für ein Atomwaffenverbot einsetzt, den Friedensnobelpreis. Sie haben einen Text geschrieben, den wir in dieser Zitig abdrucken durften und der uns in unseren Bemühungen um den Schweizer Beitritt zum Atomwaffenverbotsvertrag den Rücken stärkt (Seite 3). Des Weiteren gehen wir auf jede Menge Missstände in der Armee und ihre Projekt-Pleiten ein, von denen es ja stets genug gibt. In dieser Ausgabe sind besonders zwei neu erschienene Studien mit brisanten Aussagen hervorzuheben: Die Studie zu sexualisierter Gewalt in der Armee und die Studie zu den Abgängen in den Zivildienst (Seite 4 und 5).
Zum Abrunden dieser Ausgabe bewerben wir mit Freude die Biografie unserer langjährigen und unerschrockenen Aktivistin Louise Schneider. Wer sie kennt, weiss, was es ihr bedeutet, wenn ihr eine solche Ausgabe kauft und euch auf ihr so eindrückliches Leben einlässt.
Ich wünsche beste Leselektüre und grüsse im Namen des Redaktionsteams
Joris Fricker