6.6.2023. Die GSoA veröffentlicht heute ihr Antimilitaristisches Manifest. Dieses plädiert für eine umfassendere Friedens- und Sicherheitspolitik und zeigt angesichts der heutigen Herausforderungen Wege auf, um einen nachhaltigen Frieden zu erreichen.
Weltweit treiben Regierungen als Antwort auf die geopolitische Lage die Militarisierung und Aufrüstung voran. Laut Zahlen des Stockholmer Instituts für Friedensforschung SIPRI haben die militärischen Ausgaben im Jahr 2022 einen Höchstwert von 2240 Milliarden Dollar erreicht. Insgesamt beliefen sich die Armeebudgets aus Mittel- und Westeuropa auf 345 Milliarden Dollar. Dies übertrifft die Militärausgaben aus der Zeit des Zusammenbruchs des Ostblocks 1989 und beträgt 30 Prozent mehr als 2013, dem Jahr vor der Krim-Annexion. Diese Entwicklung zeigt sich auch in der Schweiz: Bei der undemokratischen Beschaffung der F-35 Kampfjets, der Verdoppelung des Armeebudgets oder der aktuellen Diskussion um die Alimentierung der Armee. «Die GSoA ist überzeugt, dass blinde Aufrüstung keine Lösungen für die aktuellen Herausforderungen bieten kann», sagt GSoA-Sekretärin Roxane Steiger.
Der Krieg in der Ukraine hat viele Fragen zu unserer Sicherheits- und Friedenspolitik aufgeworfen. «Angesichts der heutigen Herausforderungen müssen wir Frieden und Sicherheit umfassender denken», sagt Steiger. Schon seit der Gründung der GSoA ist neben der Abschaffung der Armee eine umfassende Friedenspolitik ein Kernanliegen. «Der Klimawandel ist eines der grössten Risiken für die globale Sicherheit. Dies wird oftmals ignoriert, da unser Sicherheitsverständnis nach wie vor vorwiegend militärisch geprägt ist.» Demnach braucht es eine breite Diskussion darüber, wie ein Sicherheitskonzept, das auf sozialer und ökologischer Sicherheit sowie einem starken Gesundheitssystem beruht, aussehen könnte. Im Manifest fordert die GSoA, dass sich die Politik etwa für globale Abrüstung stark macht, die Finanzierung von Kriegskassen durch den Rohstoffhandel stoppt oder Investitionen in die Atomwaffenproduktion verbietet.
Schliesslich soll das Manifest Gelegenheit bieten, sich vertieft mit möglichen Alternativen zur Kriegslogik auseinanderzusetzen. «Wir wollen aufzeigen, wie antimilitaristische und pazifistische Positionen heute aussehen können», erklärt Steiger. Das Manifest wurde mit der Mitgliederbasis der GSoA erarbeitet und an der Vollversammlung im Mai verabschiedet. Die Inhalte und Forderungen sind auf dieser Webseite festgehalten.