Liebe Leser*innen,
Die Skrupellosigkeit des russischen Angriffskriegs zeigt uns eine hässliche Fratze nach der anderen. Gestern Abend wurde bekannt, dass das russische Militär Selbstzerstörungsminen auf Wohngebiete in Charkiw, einer der grössten Städte der Ukraine, geworfen hat. Solche Antipersonenminen wie diese des Modells PTM-1M sind seit der Ottawa-Konvention 1997 verboten, da sie für die Zivilbevölkerung eine grosse Gefahr darstellen. Russland hat diese Konvention jedoch nicht unterzeichnet und verteilt nun frohen Mutes tausende solcher flaschenartig aussehenden Minen in der Stadt.
Die Lage in der umzingelten Stadt Mariupol
In Mariupol, einer Hafenstadt im Donbass, die seit mittlerweile mehrere Wochen von russischen Truppen belagert wird, stecken mehrere zehntausend Menschen fest. Sie verharren zum Grossteil in Bunkern und haben inzwischen keinen Strom, kein Internet, kein oder wenig Essen und kaum Zugang zu Medikamenten. Humanitäre Korridore für die Flucht sind noch immer keine von Seiten der russischen Armee garantiert worden.
Währenddessen wird bei den Nato-Mitgliedstaaten immer mehr über die Lieferung von Kampfjets an die Ukraine diskutiert. Insbesondere die Slowakei überlegt sich offen, ihre MiG-29 an die Ukraine abzutreten und dafür F-16 von den USA anzuschaffen. Für die GSoA ist dabei klar: Mehr Waffen führen zu einer Eskalation und somit Verlängerung des Krieges und an erster Stelle leiden darunter Zivilist*innen.
Nachtrag zur Friedensdemo am 2. April
Auf einem Foto, welches wir nach der Demo auf unserem Instagram-Kanal publiziert haben, ist prominent ein rot-schwarzer Schal mit goldenem Schriftzug zu sehen. Dieser Schal bezieht sich auf die ukrainische aufständische Armee UPA, welche im Zweiten Weltkrieg gegen die sowjetische, polnische und deutsche Militäreinheiten gekämpft hat. Ihr Ziel war das Errichten eines unabhängigen, mono-ethnischen Staates. Zu diesem Zweck beging sie Massenmorde an Pol*innen, wobei ca. 50’000 bis 100’000 Menschen ihr Leben liessen. Heutzutage und bei den Euromaidan-Protesten 2014 wird sie von nationalistischen und rechtsextremen Gruppierungen verwendet. Die GSoA distanziert sich davon und wird an weiteren Friedensprotesten keine solche Fahnen dulden.
In Solidarität und Gedanken bei den mutigen Menschen, die vor Ort Hilfe leisten und an die Geflüchteten, die nun ohne Alles dastehen; ich hoffe, Euch im nächsten Newsletter bessere Nachrichten bringen zu können.