Seit der Entscheidung des EU-Parlaments, das Waffenrecht im Schengen-Raum zu reglementieren, laufen die Schweizer Waffennarren Sturm. Die GSoA fordert die Schützenverbände auf, Stellung zu beziehen und sich zwischen einer ideologisierten Ablehnung der EU-Vorgaben und weniger Toten im häuslichen Bereich zu entscheiden.
Für die GSoA ist es unklar, weshalb die Schützenverbände die neuen EU-Vorgaben im Waffenrecht derart vehement ablehnen. Die Vorgabe, dass der Besitz einer Schusswaffe nur mit einer Mitgliedschaft in einem Schützenverband erlaubt ist, wäre für die Verbände positiv. Zudem sollten auch die Schützenverbände kein Interesse daran haben, dass Menschen ohne wirklichen Grund bei sich zuhause Schusswaffen horten. Darum wäre auch der geforderte Bedürfnisnachweis rational gesehen im Interesse der Schützenverbände. Trotzdem lehnen die Schützenverbände die neuen EU-Richtlinien ab. Für die GSoA ist klar: Hier herrscht Ideologie statt Vernunft.
Lewin Lempert, GSoA-Sekretär, fordert die Waffennarren direkt auf: „Bezieht endlich Stellung für mehr Sicherheit in der Schweiz. Jeder Hund in diesem Land ist erfasst, jede Velofahrerin muss sich an diverse Reglemente halten und Vorgaben erfüllen– nur bei Waffen soll dies nicht der Fall sein?“
Ein Bericht des Büro für Gleichstellung zeigt klar auf, dass im internationalen Vergleich die Mordrate im häuslichen Bereich in der Schweiz unter anderem wegen der hohen Verfügbarkeit von Schusswaffen überdurchschnittlich hoch ist. Auch widerlegt der Bericht das Argument der illegalen Waffen: Bei Morden im häuslichen Bereich werden zu 84% legale Schusswaffen verwendet.
GSoA-Sekretär Lempert stellt deutlich fest: „Die Schützenverbände gefährden mit ihrer ideologisierten Haltung die Sicherheit in der Schweiz. Ihnen sind die Toten im häuslichen Bereich egal.“ Sollten die Schützenverbände gegen die neuen Regelungen vorgehen, wird die GSoA eine vehemente Gegenkampagne führen.