Tödlicher Waffenfetischismus

Das Massaker vom 27. September im Zuger Kantonsratssaal, das 14 gewählten Politikerinnen und Politikern und dem Täter das Leben kostete, hat uns GSoAtinnen und GSoAten zutiefst erschüttert. Wir drücken allen Hinterbliebenen und Betroffenen unser herzlichstes Beileid aus. Unserem Mitglied Hanspeter Uster wünschen wir, dass er sich vom Lungendurchschuss und vom Schock körperlich und seelisch möglichst gut und möglichst bald erholt.

In den Diskussionen über eine Verbesserung der Sicherheit wurde richtigerweise betont, dass es falsch wäre, voreilig Massnahmen zu beschliessen. In einem Punkt gab es eine breite, allerdings unvollständige Übereinstimmung: Das grobfahrlässige Waffengesetz muss verschärft werden. Das GSoA-Mitglied Jo Lang, der die Schiesserei unverletzt überlebt hat, hat wiederholt betont, dass die Gefahr, die von der Ordonnanzwaffe ausgeht, bedeutend kleiner sei als jene, die vom Waffengesetz ausgeht. Aber symbolisch bekräftige das persönliche Sturmgewehr die Verknüpfung von Waffe und Würde. Diese machistische Vorstellung, die im Frühling wieder Urständ gefeiert hatte, dürfte zu Leibachers Überfall, der wie eine Inszenierung durchgeführt wurde, beigetragen haben. Um mit ihr aufzuräumen, ist es nötig, auf die Abgabe der Ordonnanzwaffe zu verzichten.

Die Redaktion der GSoA-Zitig

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