Gruppe für eine Schweiz ohne Armee

Antikriegsdemo - Rede von André Daguet

 
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André Daguet, Vizepräsident der Gewerkschaft SMUV, Vertreter des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes

(Es gilt das gesprochene Wort)

Wir wollen keinen Krieg. Dieser Krieg ist ein Krieg gegen das irakische Volk und nicht der Krieg gegen Saddam Hussein. Dieser Krieg ist vermeidbar. Auch heute noch. Das ist die Botschaft von über einer Million Menschen, die hier auf dem Bundesplatz und auf der ganzen Welt demonstrieren.

Nicht das amerikanische Volk hat den Krieg gegen den Irak erfunden. Dieser Krieg ist der Krieg der Administration Bush, die mehr Minister aus dem Erdölgeschäft vereinigt als je eine amerikanische Regierung zuvor.

Die amerikanische Regierung kämpft mit diesem Krieg nicht für die weltweite Durchsetzung der Gerechtigkeit. Sonst würde sie gegen die vielen anderen Diktaturen auf dieser Welt mit derselben Entschlossenheit kämpfen. Sie tut es nicht.

Ich lasse keinen Zweifel daran: Das Regime von Saddam Hussein ist ein Unrechtsregime. Eine Diktatur, die oppositionelle Männer und Frauen foltert und mordet, die es wagen, ihre Stimme zu erheben, und die freien Gewerkschaften systematisch unterdrückt. Eine Diktatur, welche die Kurden im Norden des Landes mit chemischen Waffen zu Tausenden umgebracht hat.

Zu dieser Diktatur sagen wir genauso entschieden Nein wie gegen den Krieg im Irak.

Die amerikanische Regierung hat während Jahren jene mit Waffen aufgerüstet, die sie heute mit allen Mitteln bekämpft: Saddam Hussein, einst im Bündnis gegen den Iran. Und den Terroristen Bin Laden, als es darum ging, einen Krieg gegen die Russen in Afghanistan zu führen.

Bush und seine Hintermänner wollen den "Krieg für Öl". Doch der Preis dafür heisst real: "Blut für Öl". Dieser Krieg wird Hunderttausende von Opfern bringen. Frauen, Kinder, Männer, die an diesem Konflikt keine Schuld tragen und noch nie in ihrem Leben von den Gewinnen der Erdölgiganten profitiert haben.

150'000 amerikanische und englische Soldaten stehen in der Golfregion - bereit, im Auftrag der Bush-Administration loszuschlagen. Und trotzdem sagen wir: Dieser Krieg darf nicht stattfinden. Wir wollen mit unseren Massenkundgebungen allen Regierungen der Welt klar machen: Es darf diesen Krieg nie geben.

Es gibt politische Alternativen zu diesem Krieg: Die Entwaffnung des Saddam-Regimes mit rigorosen und entschlossenen Kontrollen der UN-Beobachter und wenn nötig mit Blauhelmtruppen. Das ist die Rolle der UNO als Weltgemeinschaft. Es braucht keine zweite zweite Resolution, welche die US-Administration legitimieren soll, Hunderttausende von Menschen zu töten. Und das im Namen der Gerechtigkeit.

Wir brauchen die UNO, aber nicht als Instrument des neuen kalten Krieges an der Leine der US-Regierung.

Dieser Krieg ist nicht legitim. Er ist nicht gerecht. Deshalb sagen wir Nein! Nein zum Krieg gegen das irakische Volk, das bereits genug gelitten hat. Nein zu einem Krieg, der ein ganzes Land für Jahrzehnte und für Generationen zerstören wird.

Wir sagen Nein zu einem Krieg, der katastrophale wirtschaftliche Folgen haben wird, für welche Millionen von Menschen auf der ganzen Welt mit Arbeitslosigkeit und mehr Armut bezahlen werden.

Wir wollen diesen Krieg stoppen. Wir werden ihn stoppen!

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