In der «Nacht der Forschung» vom 12. November 2015 bot die Universität Bern der Ruag, der europaweit grössten Herstellerin von Kleinkalibermunition, eine Plattform, sich als ganz normales Unternehmen darzustellen. Gegen diesen Auftritt wehrte sich eine Gruppe von AktivistInnen der GSoA. Wir fordern endlich eine Zivilklausel an Schweizer Hochschulen!
Die Ruag ist eine Kriegstreiberin und ein Kriegsmaterialkonzern. Verschiedene Konfliktparteien verwenden im syrischen Bürgerkrieg ihre Handgranaten. Zudem ist sie die grösste Produzentin von Kleinwaffen-Munition in Europa. Kleinkalibrige Schusswaffen sind die eigentlichen Massenvernichtungswaffen unserer Zeit: Sie fordern rund 1’000 Todesopfer pro Tag.
Eine Gruppe von GSoA-AktivistInnen protestierte mit einer Aktion gegen die Zusammenarbeit der Hochschulen mit der Rüstungsindustrie. Denn: Hochschulen bilden den wissenschaftlichen Nachwuchs aus, forschen im Dienst der Gesellschaft und sind Teil der konstanten Weiterentwicklung der Menschheit. Entsprechend sollen sie für den Frieden forschen und zivile Lösungen für die Probleme dieser Welt präsentieren. Kurz: Sie sollen sich nicht an der Forschung für Tod und Zerstörung beteiligen.
Die AktivistInnen standen im Businessanzug vor dem Eingang der Universität, um die StudentInnen mit Flyern und Gesprächen darüber zu informieren, was für ein Unternehmen sich hier präsentierte. Die vielen positiven Reaktionen der StudentInnen machten klar, dass sie die Rüstungsforschung und -propaganda nicht länger tolerieren wollen.
Die GSoA fordert von der Universität Bern aber auch von allen anderen Schweizer Hochschulen die Einführung einer Zivilklausel. Damit würden sie sich dazu verpflichten, nur für friedliche und zivile Zwecke zu forschen, zu lehren und sich in den Dienst einer friedlichen und zivilen Gesellschaft zu stellen. Die Zivilklausel ist ein wertvolles Mittel, die Wissenschaft an ihre Verantwortung für den Frieden zu erinnern.