«Erschossen werden ist weniger qualvoll»

Die GegnerInnen der Waffeninitiative boten in Interviews und LeserInnenbriefen immer wieder Grund zum Kopfschütteln und Stirnrunzeln. Zum Thema häusliche Gewalt mit Sturmgewehren meinte Verteidigungsminister Ueli Maurer beispielsweise: «Heute quittieren viele Männer den Dienst, bevor sie 30 Jahre alt sind. Die meisten von ihnen sind dann noch nicht verheiratet. Von daher stellt sich das Problem im mer weniger.» Noch einen Schritt weiter ging ein Leserbrief in der Zürichsee-Zeitung: «Andere Länder haben schon die Erfahrung gemacht, dass bei einem Waffenverbot die Morde an Ehefrauen durch Erwürgen in die Höhe schnellten. Erschossen werden ist weniger qualvoll.» In LeserInnenbriefen wurde die GSoA als «Steig bügelhalter für den Weltkommunismus », als «Möchtegerne-EU-Anhänger», als «kranke 68er mit kranken Ideen» und «verantwortungslose Lottergesellschaft» tituliert. Wir können mit diesen Schmähungen leben. Denn in zwanzig Jahren wird die Schweizer Bevölkerung auf diese Abstimmung mit demselben Unverständnis zurückschauen, mit dem sie heute auf die anfängliche Ablehnung des Frauenstimmrechts, der AHV oder des Uno-Beitritts zurückblickt.

Eine Sammlung tragikomischer LeserInnenbriefe von Waffennarren findet sich hier: gsoa.ch/spinner

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