Bis am 28. November sind mindestens 20’816 Unterschriften gesammelt worden. Das friedenspolitische Referendum ist nach wie vor auf Kurs. Es liegt aber noch viel Arbeit vor uns.
In den ersten sechs Referendumswochen wurden trotz kalter Winterzeit über 20’000 Unterschriften für das friedenspolitische Referendum gesammelt. Das ist eine beachtliche Leistung. Herzlichen Dank an alle, die dazu beigetragen haben. Von verschiedenen Regionalgruppen und unterstützenden Organisationen lagen am 28. November keine aktuellen Zahlen vor, die effektive Zahl der Unterschriften dürfte daher sogar etwas höher gewesen sein. In den nächsten acht Wochen steht aber noch ein grosses Stück Arbeit bevor. Darum: Bitte alle Bogen mit Unterschriften zurückschicken und mit dem beiliegenden Bogen gleich noch einige weitere sammeln. Zusätzliche Bogen und Infos über Sammelaktivitäten gibt es auf dem GSoA-Sekretariat (Tel. 01 273 01 00, gsoa@gsoa.ch).
Bisher wenig Rücklauf per Post
Für das friedenspolitische Referendum wurde folgende Sammelplanung erstellt: 33’000 Unterschriften garantiert die GSoA mit Sammelaktionen auf der Strasse sowie durch verbindliche Zusagen von Einzelpersonen. 12’000 Unterschriften beträgt der erhoffte Rücklauf der rund 250’000 verteilten Unterschriftenkarten. 10’000 Unterschriften werden insgesamt von den verschiedenen weiteren unterstützenden Organisationen erwartet.
Nach sechs Wochen Sammelzeit liegt der Rücklauf der Unterschriftenkarten etwas unter den Erwartungen – und wird hoffentlich noch etwas anziehen. Deutlich unter den Erwartungen liegt das Sammelergebnis von weiteren unterstützenden Organisationen (oder sind die Rückmeldungen nicht zum GSoA-Sekretariat vorgedrungen?).
GSoA-Regionalgruppen sammeln ausgezeichnet
Sehr erfreulich sind die Sammelaktivitäten der GSoA-Regionalgruppen. Von den über 20’000 Unterschriften haben sie mehr als 14’000 auf der Strasse gesammelt und somit die ehrgeizige Sammelplanung gar übertroffen. Dies wird in der Bilanz (siehe Grafik) nicht deutlich, weil bisher verständlicherweise noch wenig von Einzelpersonen zugesicherte Unterschriften zurückkamen. Um am 25. Januar 2001 50’000 friedenspolitische Unterschriften einreichen zu können, müssen die GSoA-Regionalgruppen ihren hohen Sammelrhythmus in etwa durchhalten können und die übrigen unterstützenden Organisationen noch einen Zacken zulegen. So können wir es trotz kalten Wintermonaten schaffen.
Die Gesamtzahl der Unterschriften liegt etwas hinter dem Soll zurück. Dieser Rückstand sollte aber aufzuholen sein.
Die drei Geraden stellen die gemäss Sammelplanung erforderlichen Unterschriftenzahlen dar für
- die von GSoA-Regionalgruppen auf der Strasse gesammelten sowie von einzelnen Personen verbindlich zugesagten Unterschriften (Soll GSoA)
- das Soll GSoA zuzüglich dem Rücklauf der verschickten Sammelkarten (Soll inkl. Versände)
- die Gesamtzahl der Unterschriften (Soll GSoA, Versände und unterstützende Organisatioen)
Die GSoA-Regionalgruppen sind mit ihren Sammelaktivitäten ganz gut auf Kurs (Ist GSoA) müssen aber noch weitere zwei Monate so durchhalten. Die Rückläufe aus der Versänden sind bisher unter den Erwartungen (Ist inkl. Versände), darum bitte beiliegenden Sammelbogen unbedingt ausfüllen und zurückschicken. Am besorgniserregensten sind die Rückläufe der weiteren unterstützenden Organisationen (Ist Total). Hier muss wirklich ein Turbo zugeschaltet werden…
Schon unterschrieben?
(sl) Wow, es tut gut, wieder mal in der Kälte zu stehen! Felix, der zähneklappernd auf unschuldige PassantInnen losgeht; Hans und sein singender Plastik-fisch auf der anderen Strassenseite; ich nutze die Zeit, während jemand unterschreibt, um mal kurz die Hände in die Hosentaschen zu stecken. Wahrscheinlich machen wir einen ziemlich komischen Eindruck. Aber spätestens nach drei Stunden und tropfender Nase unterschreiben dafür alle aus Mitleid.
– «Warum nicht ganz abschaffen?»
– Wie gut, dies so oft aus dem Mund von wildfremden Menschen zu hören…
– «Und mit diesem Gesetz üben die dann ‹Friedensförderung am Computer›, wie an dieser Nato-Übung in Luzern?»
– Da kann man nur den Kopf mitschütteln.
– «Friedensförderung, sagen die. Und brauchen dafür Panzer?»
– Da bin ich dann auch ratlos.
– «Merci für die Arbeit, die ihr hier tut!»
– Gern geschehen.
Ja, gern geschehen ist die Arbeit natürlich auch, aber vor allem nötig: Zuviel steht bei dieser Militärgesetzrevision auf dem Spiel. Dafür nehmen wir Wind, Wetter und Schneesturm in Kauf, wir lassen uns nicht mal von der berühmt-berüchtigten Zürcher Polizei irre machen, die uns gerade in einem Rekursverfahren unser Sammelwägelchen verboten hat. Stoisch nehmen wir sogar Beleidigungen von uniformierten Polizisten hin. Und ärgern uns über die Menschen, die uns wie den Beelzebub umgehen, weil, ja weil halt «Blocher und die Auns auch dagegen sind.» Und darum sollen wir aufgeben, für was wir uns seit Jahren eingesetzt haben: eine umfassende Friedens- und Aussenpolitik, die sich an den Bedürfnissen der betroffenen Menschen und nicht an den Wünschen einer arbeitslosen Armee orientiert? Sollen wir darum wirklich anfangen zu glauben, dass die Welt, auch die Uno, am dringendsten Soldaten von der Schweiz braucht, und nicht etwa Mittel zur Konfliktprävention? Nein. Und viele, vor allem junge Menschen, sind mit uns einverstanden: Wenn wir unsere Argumente und Ziele nicht glaubhaft schon vor einer allfälligen Volksabstimmung einzubringen versuchen, können wir bei dieser gerade so gut in die Ferien gehen. Dann wird nämlich einzig diskutiert werden,was der Schweizer Armee nützt (Armeemodernisierer) oder wie die Schweiz am besten profitieren kann (Auns). Das genügt uns nicht: Immerhin geht es um Menschen, die von der Schweiz wirkliche Solidarität gebrauchen könnten. Zum Glück findet nicht nur die GSoA dies: Nach fünf Wochen Strasse, spannenden Diskussionen und ermutigenden Kommentaren haben wir in Zürich schon über 2800 Unterschriften gesammelt.
Und Hans und sein Fisch singen noch immer.