Armee abschaffen – Sicherheitsbedürfnisse ernst nehmen

Die Armeeführung hat längst gemerkt, wovor sich die Menschen in diesem Land fürchten: Es sind immer weniger kriegerische Auseinandersetzungen als zivile Naturkatastrophen, welche Angst und die Frage aufkommen lassen: Wer schweisst mich im entscheidenden Moment aus den Trümmern? Die Militärs haben aus dieser Erkenntnis heraus mit der Armee ’95 die sogenannten subsidiären Aufgaben, welche u.a. für solche Vorfälle vorgesehen sind, massiv ausgebaut. Sie rechnen damit, dass politische Angriffe auf die Armee mit diesen an sich notwendigen, aber eigentlich zivilen Aufgaben besser abgewehrt werden können. Sie missbrauchen diese Aufgaben zur Rechtfertigung der Armee. Die GSoA hat an ihrer Solothurner VV beschlossen, die berechtigten Sicherheitsbedürfnisse der Menschen erst zu nehmen, und damit die militärische Gleichung <Armee abschaffen = die Menschen schutzlos machen> zur Ungleichung werden lassen. Ob dieser Gedanke als Forderung für eine Umwandlung eines (kleinen) Armeeteils in eine realistische zivile Schutzorganisation mündet, oder ob sie in anderer Form in die Abschaffungs- und friedenspolitischen Initiativen einfliesst, ist offen und Gegenstand der weiteren Diskussion.