Armee verkennt Zeichen der Zeit

In der Armeebotschaft 2021 blendet die Armee die grossen Krisen unserer Zeit – die Klimakrise und die Corona-Pandemie – fast komplett aus. Stattdessen trimmt sie sich fit für völlig unrealistische Szenarien von konventionellen Kriegen und Auslandeinsätzen.

Während die Armee seit Jahrzehnten ihre Existenz durch abwegige, oft weit hergeholte Bedrohungsszenarien rechtfertigt, war sie komplett unvorbereitet auf den Ausbruch der Corona-Pandemie. GSoA-Sekretär Jonas Kampus kommentiert: «Statt diesen verheerenden Fehler zu korrigieren und die Steuergelder in den Ausbau der Armeeapotheke zu investieren, beschafft die Armee neue Radschützenpanzer und Simulatoren für schultergestützte Mehrzweckwaffen.»
Ausserdem scheint die Armee eine Ausweitung der Auslandeinsätze anzustreben, obwohl deren Wirkung bei vergangenen oder laufenden Einsätzen minim oder sogar kontraproduktiv war. «Die Schweizer Friedensförderung braucht keine bewaffnete Unterstützung, sondern effektive zivile Hilfe vor Ort», meint GSoA-Sekretärin Saskia Rebsamen.
Mehrmals wird erwähnt, wie der Energieverbrauch und die CO2-Emissionen in den vergangenen Jahren reduziert werden konnten. Damit betreibt die Armee erfolgreiches Greenwashing. Die angekündigten ökologischen Erneuerungen vermitteln den Eindruck, die Armee wäre interessiert am Klimaschutz. Doch die eingesparten Emissionen sind lächerlich im Vergleich zum hohen Gesamtausstoss der Armee von über 200’000 tCO2 pro Jahr. Jonas Kampus sagt: «Die Schweizer Armee trägt massiv zur Zerstörung und Belastung von Umwelt und Klima bei. Daran ändern auch die Lippenbekenntnisse in der Armeebotschaft 2021 nichts.»
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