Armee versteckt sich hinter substanzlosen Diversity-Strategie anstatt ihr Personal zu schützen

31.10.24 – Die Ergebnisse der Studie zu Diskriminierung und sexualisierter Gewalt der Fachstelle «Frauen in der Armee und Diversity» sind erschreckend: Sie zeigen auf, dass sexualisierte Gewalt und Diskriminierung in der Armee weit verbreitet und der Organisationskultur des Militärs inhärent sind. Die GSoA wird sich weiterhin gegen eine Dienstpflicht in einer zutiefst patriarchalen Institution wehren.

Die heute publizierte Studie zu Diskriminierung und sexualisierter Gewalt in der Schweizer Armee ist erschreckend. Fast jede zweite befragte Person gibt an, Diskriminierung erfahren zu haben. Der meistgenannte Grund ist die Diskriminierung aufgrund des Geschlechts. Weiter geben 40 Prozent der Befragten an, sexualisierte Gewalt in der Armee erlebt zu haben. «Die Ergebnisse der Umfragen zeigen: Die Armee ist eine zutiefst patriarchale Institution, die von Sexismus und Diskriminierungen durchzogen ist», kommentiert Roxane Steiger, politische Sekretärin der GSoA. 

Anstatt auf die Sicherheitsbedürfnisse der Bevölkerung einzugehen, versteckt sich das VBS weiterhin hinter einer «Diversity Strategie», die alle nicht-militärischen Aspekte von Sicherheit verkennt und sich primär darauf beschränkt, dass der Frauenanteil in der Armee steigen muss. «Frauen leben in der Schweiz nicht sicher: Alle zwei Wochen wird eine Frau in den eigenen vier Wänden getötet. Ihr Sicherheitsempfinden wird sich nicht verbessern, wenn sie mit einem Gewehr umgehen lernen», sagt Steiger. Der Bericht zeigt eindeutig, dass Diskriminierung und sexualisierte Gewalt eng mit der Organisationskultur der Schweizer Armee verbunden sind. Steiger ergänzt: «Es ist unhaltbar, dass immer mehr Steuergeld in eine Institution fliesst, welche das Problem sexualisierter Gewalt in sich trägt und mitbefeuert, während ausgerechnet bei der Opferhilfe gespart werden soll.»

Für die GSoA ist klar, dass die Erhöhung des Frauenanteils in der Armee nichts zur Gleichstellung beiträgt. Selbst der Bericht anerkennt, dass die zentralen Hebel zur Prävention und Bekämpfung sexualisierter Gewalt und Diskriminierung woanders liegen. Die GSoA wird sich deshalb weiterhin gegen eine Dienstpflicht in einer zutiefst patriarchalen Institution wehren.

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