Heute Freitag veröffentlichte die Militärakademie ihren jährlichen Bericht «Sicherheit 2013: Aussen-, Sicherheits- und Verteidigungspolitische Meinungsbildung im Trend». Der Bericht zeigt: Junge Menschen, die direkt Betroffenen, sind für die Abschaffung der Wehrpflicht. Ausserdem sind fast 90 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer gegen eine Erhöhung der Militärausgaben und werden dem Kauf neuer Kampfflugzeuge kaum zustimmen.
Der Sicherheitsbericht 2013 der Militärakademie der ETH Zürich analysiert die Meinungen der SchweizerInnen zur Wehrpflicht. Hierbei zeigt sich, dass die GSoA mit ihrer Initiative «Ja zur Aufhebung der Wehrpflicht» insbesondere denjenigen aus dem Herzen spricht, die direkt von der Wehrpflicht betroffen sind: Bei den 18 bis 29-Jährigen befürworten 50 Prozent die Abschaffung. Das ist nicht erstaunlich, denn in dieser Altersklasse befindet sich die Gruppe der stellungspflichtigen jungen Männer, sowie deren Freundinnen und Schwestern, die von der Wehrpflicht indirekt betroffen sind. So geben gar 65 Prozent dieser Altersgruppe an, die persönlichen Kosten der Wehrpflicht seien viel zu hoch. «Der Sicherheits-Bericht 2013 bestätigt: Junge Männer haben Besseres zu tun als sich im Schlamm zu wälzen oder sich zu sinnlosen Campingtouren im Freien zwingen zu lassen», findet auch GSoA-Sprecher Nikolai Prawdzic. «Sie wollen Ausbildungen beginnen, reisen gehen oder Väter werden. Die Wehrpflicht legt ihnen dabei enorme Hindernisse in ihren Weg. Nicht alle haben Zeit, Krieg zu spielen!»
Der Bericht widerspiegelt in dieser Hinsicht eine Armee-interne Umfrage, die im Februar dieses Jahres publik wurde: Mehr als 60% der Armee-Dienstleistenden fanden, dass sie keinen Beitrag zur Sicherheit der Schweiz leisten. Ebenso viele fanden, dass die militärische Ausbildung keinen Nutzen in ihrem zivilen Leben bringen würde. Insgesamt sahen also zwei Drittel der befragten Armee-Dienstleistenden keinen Sinn in ihrem Dienst.
Der Sicherheitsbericht zeigt zudem, dass auch die kollektiven Kosten der Wehrpflicht von einer deutlichen Mehrheit der 18 bis 29-Jährigen als zu hoch beurteilt werden. Mit kollektiven Kosten sind vor allem die hohen Kosten für die Wirtschaft gemeint, welche die sturen Wehrpflicht-BefürworterInnen ausblenden. Dieser Aspekt wird auch in der Armee-internen Umfrage reflektiert, in welcher 58 Prozent der Dienstleistenden angaben, dass ihre Arbeitgeber kein Verständnis für ihren Armee-Einsatz hätten.
Schliesslichtuntermauert der Sicherheitsbericht 2013, was die GSoA schon immer sagte: «‹Traditionalisten› (67%) bejahen das heutige Milizsystem am stärksten.» (Zitat aus dem Bericht, S. 167). Wer vorwärts schaut, sagt Ja zur Aufhebung der Wehrpflicht.
Die Studie Sicherheit 2013 hält ausserdem fest, dass 42 Prozent der Befragten die Armeeausgaben für zu hoch und 44 Prozent die Armeeausgaben von 4.4 Milliarden für genau richtig halten. Nur 9 Prozent der Befragten wollen das Armeebudget erhöhen. Die Erhöhung des Armeebudgets durch den Bundesrat auf 4.7 Milliarden oder die vom Parlament geforderte Erhöhung auf 5 Milliarden unterstüzt somit nicht einmal jeder zehnte. Jo Lang, Vorstandsmitglied der GSoA, findet: «Der neue Kampfjet ist sicherheitspolitisch nicht nur unnötig, sondern finanzpolitisch auch nicht finanzierbar.»