Bomberfähigkeit der neuen Kampfflugzeuge

Bombardieren Schweizer Kampfflugzeuge zukünftig andere Länder?

Zwar hat Bundesrat Schmid sich bis anhin darin geübt, die Frage nach der Erdkampffähigkeit der neuen Kampfflugzeuge herunterzuspielen, doch klar ist: Das VBS will einen Kampfjet der Bodenziele bombardieren kann – nicht von ungefähr ist die Bombardierungsfähigkeit eines der ausschlaggebenden Auswahlkriterien bei der Neubeschaffung.

Auch anlässlich der heutigen Präsentation der «Rafale» wurde beschwichtigt. «Nur auf minimaler Flamme prüfen» wollen VBS-VertreterInnen die Erdkampffähigkeit und liessen auf Nachfragen von Journalisten offen, ob im Rahmen der Waffenbeschaffung für das neue Kampfflugzeug tatsächlich Bomben gekauft werden. Offensichtlich versucht sich das VBS durch Schweigen und Vertuschen vor der politisch heiklen Frage der Erdkampffähigkeit zu drücken.

Laut Luftwaffendonktrin gibt es zwei Einsatzszenarien welche die Erdkampffähigkeit von neuen Kampfflugzeugen bedingen würde: Erstens: Die Schweiz wird von einem feindlichen Land bedroht. Die Schweizer Luftwaffe führt einen gezielten Präventivschlag auf Stellungen des Gegners durch, um den Angriff auf die Schweiz zu verhindern. Zweitens: Die Schweiz beteiligt sich an militärischen Auslandeinsätzen. Die Schweizer Luftwaffe beschiesst Stellungen des betreffenden Landes, um den Einsatz von Bodentruppen zu ermöglichen.

Diese beiden Szenarien scheinen für die VBS-Strategen der wahre Grund hinter den Beschaffungsplänen zu sein. Die Gruppe für eine Schweiz ohne Armee GSoA fordert die Stimmbevölkerung auf, dieser kriegerischen Aufrüstung einen Riegel zu schieben. Die Initiative «Gegen neue Kampfflugzeuge» wird voraussichtlich 2010 zur Abstimmung kommen.

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