Der erste Ostermarsch nach der Pandemie fand im Schatten des Krieges statt

Der traditionelle Berner Ostermarsch konnte nach zwei Jahren Pause am Ostermontag den 18. April wieder stattfinden. Neben dem Ukraine-Krieg als offensichtlichem Hauptthema der Friedensbewegung stand er unter dem Motto «Klima schützen, Frieden schaffen!», das vor dem Krieg gewählt wurde. L

Die ca. 1000 Teilnehmenden besammelten sich wieder wie gewohnt auf der Eichholzwiese und spazierten dann mit vielen Friedensfahnen und diversen Transparenten zum Münsterplatz, wo es Reden, Live-Musik und Verpflegung gab.

In ihrer Rede machte Andrea Nagel, Geschäftsleiterin der feministischen Friedensorganisation cfd, auf die rassistische Ungleichbehandlung von Flüchtenden aufmerksam, sowohl in der Ukraine wie auch in der Schweiz. Die Grenzen sollen für alle offen sein, egal vor welchem Krieg sie fliehen müssen.

Eine weitere Rede hielt Carola Rackete, die deutsche Kapitänin, die 2019 auf dem Mittelmeer Flüchtende aus der Seenot rettete und entgegen dem Widerstand italienischer Behörden an Land brachte. Aus eigener Erfahrung berichtete sie, wie im Umgang mit Flüchtenden an den Grenzen Europas die Menschenrechte seit Jahren missachtet werden und dass diese Praxis bis heute weiter besteht.

Die Verbindung des Ukraine-Kriegs mit dem ursprünglichen Thema «Klima schützen, Frieden schaffen!» stellte Stefan Salzmann in seiner Rede klar. Er ist Co-Präsident der Klima-Allianz Schweiz und Klimabeauftragter bei der Fastenaktion. Er zeigte auf, dass ein Verzicht auf die Nutzung fossiler Energien nicht nur die Klimakrise abfedert, sondern auch die Finanzierung des Kriegsregimes von Vladimir Putin ausbremst. Dabei erwähnte er auch, dass die Schweiz als Verbraucherin von fossilen Energieträgern, als Handelsplatz von Rohstoffen und als Finanzplatz eine wichtige Rolle einnimmt.

Für die GSoA ist klar, dass wir uns auch weiterhin einsetzen werden für harte Sanktionen gegen den Kriegsverbrecher Putin und sein Regime. Insbesondere Öl und Gas dürfen weder von Russland noch von anderen kriegstreibenden Unrechtsregimes gekauft werden.

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