Die Armee schützt die Mächtigen und Reichen – nicht die Schwachen

Eine Woche, nachdem ein uniformierter Feldprediger im „Wort zum Sonntag“ behauptet hatte, die Armee sei „für die Schwachen“ da, enthüllt „Schweiz am Wochenende“ deren Übungen gegen Demonstranten in Davos. Ihre Aufgabe ist es offensichtlich nicht, die Schwachen, sondern die Mächtigen zu schützen.

Max Frisch hat vor dreissig Jahren gesagt, die Armee sei die „Leibgarde der Bourgeoisie“. Dabei spielte er auf die über 100 Armeeeinsätze und Pikettdienste gegen streikende Arbeiterinnen und Arbeiter, demonstrierende Antifaschistinnen und Antifaschisten, protestierende Bauern, rebellierende Jurassierinnen und Jurassier an. Noch in den 1970er Jahren wurden Truppen wegen eines Verweigerer-Prozesses, den Jura-Abstimmungen, gegen AKW-Gegnerinnen und –Gegner in Bereitschaft gestellt.

Die GSoA lehnt sogenannte „Ordnungseinsätze“ der Armee grundsätzlich ab. Erst recht am WEF, wo sich Vertreterinnen und Vertreter von Staaten versammeln, die zur Verschärfung der Klimaerwärmung, zur Vergrösserung des globalen Gefälles zwischen arm und reich, zur Aufrüstung und Anheizung von Konflikten, zur Schwächung der Demokratien und der UNO beitragen. Wenn die Mitglieder von National- und Ständerat 2021 den nächsten Militär-Einsatz am WEF beraten, mögen sie sich gründlicher der Frage stellen: Soll die Armee als Leibgarde einer globalen Elite dienen? Und der Feldprediger kann am nächsten Samstag die Frage beantworten, wer die Schwachen und die Starken sind auf unserem gefährdeten Planeten.

Die GSoA unterstützt die Gegendemonstration der Juso vom nächsten Donnerstag in Davos.

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