Wie können wir den folgenden Generationen Antimilitarismus und Pazifismus weitergeben? Die Jugend hat keine andere Wahl, als sich zu engagieren. Von Youniss Mussa
«Die Zukunft gehört der Jugend». In der Tat ist es für die Jungen nötig, in die Entscheidungen – insbesondere die politischen – involviert zu sein, damit wir die Gesellschaft von Morgen mitgestalten können. Zu denken, dass die Welt sich ganz alleine dreht, dass eine bessere Zukunft sich von selber baut oder auch, dass Entscheidungen, die von anderen getroffen werden besser sind, ist gefährlich. Mehr als jemals glaube ich, dass wir, die Jugend, uns engagieren müssen, damit unsere Gesellschaft nicht so wird wie in unseren schlimmsten Alpträume: Eine grössere Militarisierung unserer Gesellschaft. Noch mehr Kriegsgeschäfte und Kriegsmaterial-Exporte allein aus Profitgier, die Komplizenschaft mit diktatorischen Regimen, das Ende der Solidarität zwischen den Generationen, Abbau der öffentlichen Leistungen für die Bevölkerung. All dies ist keine Fata Morgana, sondern ein von einer enthemmten Rechten vorangetriebenes Projekt. Um die Worte von Stéphane Hessel aufzunehmen, glaube ich, dass es bei Gelegenheit gesund und nötig ist, sich die Fähigkeit zur Empörung zu bewahren. Empören wir uns! Im letzten Dezember haben wir einen aussergewöhnlichen Aktivisten verloren: René Creuse. Diese fesselnde Persönlichkeit wird fehlen. Ehemaliger Widerstandskämpfer während des Zweiten Weltkrieges, in der Folge Pazifist geworden, hat er ungeheuer viel zur Kampagne zur Abschaffung der Armee 1989 beigetragen. Glühender Atomkraftgegner und Umweltschützer, stand er sein ganzes Leben im Dienst der Gesellschaft. Direkter Augenzeuge der Gräuel des Krieges und davon traumatisiert, nachdem er der Ermordung zweier junger entwaffneter deutscher Soldaten zusehen musste, wendet er sich dem Antimilitarismus und dem Pazifismus zu. Unter anderem indem er sein Dienstbüchlein anlässlich des Algerienkrieges zurückgibt. Wir möchten ihm die letzte Ehre erweisen und ihm für all die Arbeit danken, die er im Laufe seines Lebens geleistet hat, sowie für die Motivation, die er uns gegeben hat. Sei dies bei der GSoA, aber auch bei der Groupe SIDA in Genf, derVerteidigung des Asylrechts bei Elisa Asile, bei SolidaritéS, bei der Gemüsekooperative Jardins de Cocagne oder bei Le Courrier. Die Liste ist lang.
Die Erinnerung als Waffe
Wenn viele denken, dass der antimilitaristische Kampf vorbei ist, dass die Stunde der Wiederaufrüstung oder der Zurückweisung des Fremden gekommen ist, lasst uns an den Kampf unserer VorgängerInnen erinnern. Ich glaube, dass es unser Pflicht gegenüber der Allgemeinheit ist, unsere Ideale zu verbreiten: Die Abschaffung aller Armeen dieser Welt. Wir sind stark, wenn wir uns Gehör verschaffen! Teilen wir unsere Ideen, mobilisiert eure FreundInnen und eure Kinder, um zusammen mit uns aktiv zu werden für eine der schönsten Überzeugungen: Den Weltfrieden. Die Zukunft beginnt heute. Damit die GSoA irgendwann nicht mehr nötig sein wird, braucht es kommende antimilitaristische Generationen. Wenn wir die Erhöhung der Militärbudgets beobachten, die Anzahl der Toten in den Kriegen überall auf der Welt (500’000 pro Jahr), die Anerkennung von Jerusalem als Hauptstadt von Israel durch Trump, die Einrichtung autoritärere Regime in gewissen Staaten, die glauben, ihren Willen dem Rest der Menschheit aufzwingen zu können, sind wir sicher, dass es immer noch viele Themen gibt, über die wir uns empören müssen, gegen die wir Widerstand leisten können und wofür es sich zu kämpfen lohnt.
Was die GSoA in der Romandie angeht, haben wir das Vergnügen anzukünden, dass ab Februar, das Sekretariat verstärkt wird. Das neue Team hat als Ziel, die Unterschriftensammlung für unsere aktuelle eidgenössische Initiative abszuschliessen, eine neue Generation von AktivistInnen zu rekrutieren und unsere Sichtbarkeit zu erhöhen. Wir werden die VorkämpferInnen sein im Kampf gegen den Kauf neuer Kampfjets. 2018 wird das Jahr der Erneuerung und der Mobilisierung!