Editorial

Liebe Leserin, lieber Leser

Wir haben es geschafft! Zum ersten Mal seit langer Zeit (seit der Annahme der Rothenturm Initiative 1987) haben wir eine militärpolitische Abstimmung gewonnen. Armeekritik wurde damit an der Urne mehrheitsfähig. Die GSoA war dabei in zentraler Rolle aktiv – wenn auch bewusst im Hintergrund. Feiern und geniessen wir diesen Sieg gründlich – die Arbeit für eine friedlichere und menschlichere Welt geht weiter. Ein grosses Dankeschön an alle Engagierten sowie an alle LeserInnen, die sich an der Kampagne beteiligt haben. Die Ablehnung der sinnlosen Aufrüstung mit den Gripen-Kampfjets bildet einen ersten Schwerpunkt dieser Ausgabe. Neben einer gründlichen Analyse und einem kurzen historischen Rückblick darauf, wie es überhaupt zum Referendum kam, blicken wir nach Schweden sowie auf die argumentativen Loopings des VBS. Einen eigenständigen Sonderbund widmen wir dem zweiten Schwerpunkt dieser Ausgabe: der Erinnerung an die verschiedenen pazifistischen und antimilitaristischen Bewegungen um 1914. Bereits vor hundert Jahren stellten sich viele Menschen gegen den «Grossen Krieg» – entgegen aller nationalistischen Schalmeienklängen. Wir gehen Fragen nach wie: In welcher Form widersetzten sich die Menschen dem Krieg? Welche Rolle spielte die Friedensbewegung und insbesondere die Frauen dabei? Und wer oder was war überhaupt schuld am Krieg? Die erfolgreiche Ablehnung des Gripen-Kaufs ist jedoch nicht die einzige gute Nachricht. Wir dürfen uns auch darüber freuen, dass eine der grossen Söldnerfirmen – Aegis Defence Services – ihren Holding-Sitz in Basel aufgegeben hat – ein Erfolg auch für die Bemühungen der GSoA. Abgesehen davon müssen wir uns mit weiteren aktuellen Rüstungsbeschaffungen auseinandersetzen, beispielsweise mit dem Wunsch der Armee neue Militärdrohnen aus Israel zu kaufen.