Editorial

Liebe Leserin, lieber Leser

Vor 25 Jahren, am 26. November 1989 gingen die Wogen in der Schweiz hoch. Es stand fest, dass 35.6% der Stimmenden und mit Jura und Genf sogar zwei Grenzkantone für die Abschaffung der Schweizer Armee gestimmt hatten. Die GSoA feiert dieses wegweisende Ereignis mit einer Veranstaltung und Ausstellung am 23. November in Bern (siehe weiter unten auf dieser Seite). Dazu analysieren wir auf der gegenüberliegenden Seite die Auswirkungen dieser Abstimmung bis heute. Damit nicht genug, gedenken wir am selben Anlass auch des «Kleinen Friedens im Grossen Krieg» von Weihnachten 1914, welcher der Brutalität des Ersten Weltkrieges einen kurzen Hoffnungsschimmer entgegensetzte (S. 6). Ob im Krieg oder im Frieden, es bleibt wichtig, friedensstiftende Möglichkeiten und Utopien nicht aus den Augen zu verlieren.

Thematischer Schwerpunkt der Ausgabe ist die Weiterentwicklung der Armee WEA (S. 4) und die darin angekündigten zusätzlichen Kompetenzen der Armee für Einsätze im Innern. Auch in der Schweiz setzten die Regierenden die Armee teilweise massiv gegen ihnen unbequeme politische Bewegungen ein, was gerade streikende ArbeiterInnen immer wieder mit dem Tod bezahlten (Übersicht S. 4). Auch aus diesem Grund waren viele Menschen in der Schweiz nicht bereit, sich dem Militärzwang unterzuordnen, wie die Fortsetzung der Geschichte der Kriegsdienstverweigerung in der Schweiz zeigt (S. 6). Was sich international unter dem Titel der «Aufstandsbekämpfung» heute alles abspielt, beleuchten wir in einem ausführlichen Artikel (S. 5).

Die schwierige Situation im Nahen Osten analysiert unser Gastautor Andreas Zumach in ihrem Kontext und zeigt mögliche Handlungsoptionen für die Friedenbewegten auf (S. 7). Beispiele dafür, dass Rüstungsprojekte Milliarden verschlingen und was dabei alles schief gehen kann, gibt es genügend, eine Analyse zur Situation in Deutschland und der Schweiz (S. 7).

Für das Redaktionsteam