Vor dem Hintergrund der Pariser Terroranschläge 2015 hat die Europäische Kommission beschlossen, die EU-Waffenrichtlinien zu verschärfen. Mit ihren Referendumsdrohungen gegen die moderaten Änderungen beweisen Schweizer Waffennarren einmal mehr, dass Sie in dieser Frage lieber auf ihr Traditionsgefühl hören, als auf wirkliche Argumente.
Mit den Anpassungen der EU-Waffenrichtlinien hat die Europäische Staatengemeinschaft erkannt, was die Waffennarren im Schweizer Parlament auch nach unzähligen Schusswaffen-Toten in Schweizer Stuben nicht wahrhaben wollen: Der einfache Zugang zu Waffen führt zu einer massiven Erhöhung der Zahl von Gewaltdelikten in Schweizer Privathaushalten.
Vom löblichen Ziel der EU, diesen Missstand endlich zu beseitigen, ist heute leider wenig übriggeblieben. Nach vielen Verwässerungsversuchen im Rahmen der Übernahme der neuen Richtlinien hat die Bundesversammlung inzwischen ein Gesetz verabschiedet, das sich an der äussersten Grenze für eine Schengen-konforme Umsetzung befindet. Obwohl das Parlament mit der laschen Umsetzung eine grosse Chance für mehr Sicherheit in Schweizer Privathaushalten verpasst hat, bringt die Vorlage einige moderate Verbesserungen: Die Bedingungen für den Kauf von halbautomatischen Gewehren und Pistolen wurden verschärft und grosse Magazine sollen nur noch an Menschen verkauft werden, die rechtmässig eine entsprechende Waffe besitzen.
Waffennarren lancieren Referendum
Sportschützen und Armeeangehörige sind von diesen Neuerungen kaum betroffen. Umso unverständlicher scheint es, dass die «Interessengemeinschaft Schiessen Schweiz» (bestehend unter andrem aus AUNS, Pro Tell und der SVP) beschlossen hat, das Referendum gegen die moderate Gesetzesänderung zu ergreifen.
Für die GSoA ist klar: Das Gesetz ist ein Schritt in die richtige Richtung. Wir sind überzeugt, dass auch die Mehrheit der Stimmbevölkerung das so sehen wird.