(sl) Wird die Schweiz auf dem Balkan verteidigt?
Die Schweizer Armee will sich mit der symbolischen Anzahl von 20 Soldaten unter Führung Grossbritanniens an der EU-Truppe in Bosnien beteiligen. Es ist offensichtlich, dass dieser Einsatz nicht Bosnien, sondern den internationalen Plänen der Schweizer Armee nützen soll. Die Armeespitze versucht diese Einsätze zuweilen mit bedenklichen Argumenten zu forcieren. So hat sich Armeechef Christophe Keckeis kürzlich – in Anlehnung an das berühmte Wort des deutschen Verteidigungsministers Struck, dass «Deutschland am Hindukusch» verteidigt werde – an einer Veranstaltung der FDP Zürich geäussert, dass «die Verteidigung der Schweiz auf dem Balkan» beginne. Stellt sich die Frage, wogegen die Schweiz auf dem Balkan verteidigt wird: Gegen die bosnischen Taliban? Noch immer gegen die Russen – nun halt im «operativen Vorfeld»? Oder einfach gegen Flüchtlinge?
Zum Thema Bosnien sind in dieser Zeitung die Artikel Interview mit Fadila Memisevic sowie Andreas Zumach zu Bosnien.