Eine deutliche Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger spricht sich gegen die Beschaffung neuer Kampfjets aus, über 40 Prozent befürworten die Abschaffung der Armee. Diese Umfrage-Ergebnisse sind ein schönes Geburtstagsgeschenk für die GSoA. Die Gruppe für eine Schweiz ohne Armee wurde am 12. September 1982 gegründet. Den 30. Geburtstag feiert sie am nächsten Samstag mit einem Fest im Berner Progr.
Die Umfrage-Ergebnisse bestätigen unsere Einschätzung, dass die neuen Kampfjets an der Urne keine Chance haben und dass die Armee in der tiefsten Sinn- und Orientierungskrise seit Beginn des vorletzten Jahrhunderts steckt. Sie bekräftigen unsere Vorbereitungen für ein Referendum gegen den Gripen-Kauf. Sie zeigen, dass unsere anfangs 2012 eingereichte Volksinitiative für die Aufhebung der Wehrpflicht ins Schwarze trifft und eine echte Chance hat.
Dass die Zahl der grundsätzlichen ArmeegegnerInnen wieder zugenommen hat, erklärt sich nicht nur aus dem Kampfjet-Wirrwarr. Die Tatsache, dass es der GSoA in den letzten Jahren mit ihrem ausser- und innerparlamentarischen Engagement gelungen ist, den Ausweg von Auslandeinsätzen zu verschliessen, beraubt die Armee einer wichtigen Perspektive. Da auch die Inlandeeinsätze höchst umstritten sind, weil die konventionelle Grenzverteidigung überholt ist und weil sich mit Pistenstampfen, Schwingfest-Aktivitäten und Brandbekämpfung eine Armee auf die Länge nicht legitimieren lässt, befindet sich ihre Glaubwürdigkeit im freien Fall.