Die GSoA hat vor 8 Jahren nicht nur beinahe die F/A-18 vom Himmel geholt, sie hat der Schweiz auch zu einer ihrer besten Sängerinnen (mit-) verholfen. Eine freche Behauptung? Gigi Moto erzählt warum.
Gigi, welchen Bezug hast du zur GSoA?
Pim Nieuwlands (key), Jean-Pierre von Dach (guitar, bass) und ich haben im Sommer 1993 an einem GSoA-Fest völlig unvorbereitet das erste Mal zusammen ein «unplugged»-Konzert gegeben. Die Stimmung war so gut , dass wir uns gleich musikalisch ineinander verliebten und beschlossen, weiterhin zusammen zu bleiben. Man kann sagen, dass der GSoA-Laden an der Quellenstrasse in Zürich die Geburtsstätte unserer Band ist.
Du hast dich in der Abstimmungskampagne gegen die F/A-18 engagiert. Aus welchen Gründen und wie hast du diese Kampagne erlebt?
Es ist mir klar, dass Kriege keine Probleme lösen. Daher erachte ich die Abschreckungsmethode durch Aufrüstung als lächerlich. Die Kampagne gegen die F/A-18 war nicht zu übersehen. Viele trugen «STOP F/A-18» T-Shirts und das Thema war in aller Munde, so dass sich immer mehr Leute für die Abschaffung der Armee zu interessieren begannen. Wir spielten damals auf dem GSoA-Schiff in Zürich, um die Kampagne zu unterstützen.
In welchen Situationen kommst du heute mit dem Thema Armee in «Berührung»?
Ich komme mit der Armee eigentlich nicht direkt in Berührung, denn ich kenne fast keine Männer, die Militärdienst leisten. Meine Bandmitglieder sind alle durch mehr oder weniger aufwändige Aktionen von diesem Verein losgekommen. Wir engagieren uns daher gern für die Abschaffung der sinnlos Geld schlukkenden Armee in der Schweiz.
Du bist praktisch seit Beginn dieses Jahres dauernd auf Achse, daneben arbeitest du noch 50% als Primarlehrerin. Bleibt da noch Zeit, sich mit politischen Themen auseinanderzusetzen?
Der Zeitfaktor ist eigentlich kein Thema. Entweder denkt man politisch oder nicht. Ich versuche, so gut es geht, meine politische Einstellung im Alltag zu leben.
Im Dezember kommen unsere beiden neuen Initiativen zur Abstimmung. Du wirst dafür an Benefizkonzerten in Bern und Zürich mit der GSoA auftreten. Mit welchen Erwartungen engagierst du dich für diese Kampagne?
Es ist schön, vor gleich gesinntem Publikum aufzutreten und wir freuen uns auf die beiden sympathischen Konzertorte! Da die letzte Abstimmung doch ziemlich knapp ausfiel, hoffe ich für die nächste, dass wirklich alle ArmeegegnerInnen früh aufstehen, um ihren Stimmzettel abzugeben. Ich denke, dass eine reelle Chance zu gewinnen besteht, wenn alle mitmachen.
Deine Texte handeln oft von persönlichen Wümschen und Enttäuschungen. Wenn du der Schweiz heute etwas wünschen könntest: Was wäre es? Und der Welt?
Ich wünsche mir, dass die Schweiz endlich ihre Grenzen öffnet und zu Europa und der natürlichen Vermischung verschiedener Kulturen «ja» sagt. Mit weniger Egoismus, mehr Toleranz und Nächstenliebe würde uns allen das Leben auf diesem Planeten leichter fallen. Den Menschen dieser Welt wünsche ich ein Leben ohne Bush und ähnlich destruktiven Politikern, Freude an den Wundern der Erde und Frieden.
Gigi, wir danken dir ganz herzlich für das Gespräch und freuen uns sehr auf die Konzerte mit dir!
GSoA-Benefizkonzerte mit Gigi Moto und Band
Die GSoA veranstaltet mit Gigi Moto zwei Benefizkonzerte zu den neuen Initiativen. Die Konzerte werden unter dem Motto «Schweizer Armee – letzte Tage!» an folgenden Tagen/Orten stattfinden:
Zürich: Kanzlei, 7. November 2001, Türöffnung 20.00 Uhr, Konzert ab 21.00 Uhr, anschliessend Disco und Bar
Bern: Reithalle, 1. Dezember 2001, Konzert ab 22.00 Uhr
Alle sind dazu herzlich eingeladen!