Eine Friedenspolitik für alle

Sommerlich warme Temperaturen herrschten am Ostermarsch, welcher zum siebten Mal in Folge in Bern stattfand. Ganz im Gegensatz dazu weht MigrantInnen, welche im Zentrum des diesjährigen Ostermarsches standen, politisch ein kalter Wind entgegen.

Über 700 TeilnehmerInnen folgten dem Aufruf zum Ostermarsch 2009, welchen knapp 30 friedenspolitische und kirchliche Organisationen zusammen mit der GSoA unterzeichnet hatten. Angesichts der laufenden Verschärfungen im Asyl- und Ausländerrecht schien das Motto des diesjährigen Ostermarsches «Stopp den Ausgrenzungen und Frieden den MigrantInnen» äusserst dringlich. Friedenspolitik, so der Aufruf zum diesjährigen Ostermarsch, beinhalte auch eine Politik, welche Mauern und Ungleichheiten abbaue. Der Zugang zu sozialen und politischen Rechten müsse für alle in der Schweiz lebenden Menschen garantiert werden. Die GSoA-Aktivistin Louise Schneider verwies noch auf eine weitere Dimension. In ihrer Eröffnungsrede im Eichholz betonte sie, dass die Schweiz mit ihren Waffenlieferungen daran beteiligt sei, Konflikte aufrechtzuerhalten, welche unzählige Menschen in die Flucht zwingen. Nach einem idyl li schen Spaziergang entlang der Aare, bei dem sich immer mehr Leute anschlossen, fand sich der nunmehr über 700 Leute umfassende Demonstrationszug auf dem Münsterplatz ein.

Neben einer Rede von Alt-Nationalrätin Anne- Cathrine Menétrey-Savary, welche darauf hinwies, wie sehr sich nicht nur die Schweiz, sondern ganz Europa immer mehr zumauere, sprach Alicia Gamboa, Sozialantrophologin und selbst Migrantin, von der Dringlichkeit, Sans-Papiers zu regularisieren. Schliesslich hielt die Kolumnistin Marina Bolzli eine humorvolle Rede über das Schweizer Gärtchendenken. Die kurdischen Spezialitäten und die osteuropäischen Klänge der Band Bateau Ivre verliehen dem Ostermarsch trotz der Schwere des diesjährigen Mot tos zusätzlich einen wohltuenden Abschluss.