1948 – eine andere Geschichte

Am 30. November spricht der bekannte israelische Historiker Ilan Pappe in Bern. Das Referat findet im Rahmen der Veranstaltungsreihe «Die Nakba: Flucht und Vertreibung der PalästinenserInnen 1948 und heutige palästinensische Realitäten» statt. Ilan Pappe gehört zu den sogenannten «Neuen Historikern» Israels, welche die Geschichte der Staatsgründung Israels einer Revision unterziehen. Pappe hat jahrelang die Ereignisse 1947/48 aufgrund von Augenzeugenberichten und neu zugänglichen Dokumenten erforscht und ist dabei zu Ergebnissen gekommen, die der offiziellen Geschichtsschreibung widersprechen. Bekannt wurde er mit seinem Buch «Die ethnische Säuberung Palästinas»: In diesem Werk dokumentiert er die These, nach welcher bei der Errichtung des israelischen Staates die planmässige Vertreibung der einheimischen Bevölkerung vorgesehen war. In seiner 2011 auf Deutsch erschienenen Autobiographie «Wissenschaft als Herrschaftsdienst – Der Kampf um die akademische Freiheit in Israel» erzählt der Autor, wie seine Forschungen und sein Engagement für die Anerkennung der Nakba dazu führten, dass er an der Universität Haifa als Professor für Politikwissenschaft zunehmend marginalisiert wurde. Nach der Veröffentlichung der Autobiographie musste er Israel schliesslich nach Drohungen und Denunziationen verlassen. Heute ist er Professor am Institut für Arabische und Islamische Studien an der Universität Exeter in England und Direktor des dortigen Europäischen Zentrums für Palestine Studies.

Freitag 30. November, 18.15 Uhr, Universität Bern UniS, Schanzeneckstrasse 1, 3012 Bern
«1948 – eine andere Geschichte»: Referat von Prof. Ilan Pappe, Universität Exeter
mit einer Einführung durch Prof. Dr. Reinhard Schulze, Institut für Islamwissenschaft, Universität Bern

Weitere Informationen zu Referat und Ausstellung : www.nakbabern.ch

 

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