The show must go on!

Das VBS präsentierte den Gripen-F-Prototyp den Medien. Auch ein GSoA-Reporter war vor Ort.

Am 11. Oktober veranstaltete das VBS auf der Axalp eine grosse Flugshow – mit dem «Gripen-F Demonstrator» als Ehrengast. Der Tauglichkeitsbeweis war das oberste Ziel. Auch der Hinterletzte sollte es sehen: Der Gripen-F Demonstrator fliegt, samt neuem Triebwerk. Genau diese Flugtauglichkeit wollte die Armasuisse auch den Medien zeigen. Mitte Oktober lud sie die Medienschaffenden nach Emmen zur Demonstration ein. Auch ich war für die GSoA-Zeitung dabei und durfte den Gripen von ganz nah begutachten.

Bern – Emmen

Per Shuttlebus wurden die JournalistInnen von Luzern und Bern nach Emmen gefahren. «Hast du den Magneten dabei?» fragte mich der Journalist einer Onlinezeitung. «Warum sollte ich einen Magneten mitbringen?» fragte ich zurück. «Das macht man doch so, um die Rostbeulen unter dem Lack zu finden», entgegnete mein Gegenüber mit einem Grinsen im Gesicht. Der Gripen geniesst also nicht nur bei mir wenig Ansehen. Nachdem alle ihren Medienbadge erhalten hatten, führte man uns in einen Hangar. Und da stand er. Wie auf Kommando packten die JournalistInnen die Kameras aus. Als hätten wir Madonna oder Robbie Williams vor der Linse, wurde wie wild fotografiert. Ich entschied mich einfach mitzumachen.

Später zeigte uns Jürg Weber (Gripen-Projektleiter bei Armasuisse) alle Neuerungen direkt am Demonstrator, beispielsweise das neue AESA-Radar. Eine weitere Innovation sind die zusätzlichen Waffenstationen. Insgesamt sollen fünf Lenkwaffen vom Typ METEOR angehängt werden können. Zudem wurden die Fahrwerke nach aussen in die Flügel verlegt, damit das Volumen im Rumpf für den Treibstofftank frei wird. Hinten am Gripen ist das neue Triebwerk, welches bereits seit zehn Jahren im F/A-18 im Einsatz sein soll, eingebaut. Nach der Präsentation fragte eine Journalistin nach: «Wir haben gehört, was gemacht worden ist. Was fehlt noch?» In Webers Antwort wurde klar: Dieser Gripen ist zwar bereits ein Flugzeug, jedoch noch lange nicht der Gripen, welchen Ueli Maurer gerne bestellen würde.

Wenn die GSoA kommt, wird es politisch

Während der Gripen auf den Flugeinsatz vorbereitet wurde, durften die JournalistInnen Fragen stellen. Weil die Zeit drängte, reichte es leider nur für wenige Fragen. Während des ganzen Morgens schwirrte mir aber schon dieselbe Frage im Kopf herum. Warum muss der Gripen Luft-Boden-Einsätze fliegen können? Mit dem Kauf der F/A-18 hat man diese Fähigkeit doch aufgegeben und damals argumentiert, dass die Schweiz ja eine reine Verteidigungsarmee habe.

Da ich mir kein Einsatz-Szenario im Inland vorstellen kann, fragte ich, ob man denn Auslandeinsätze plane. Die Frage wurde folgendermassen beantwortet: «Luft-Boden-Einsätze haben zum Ziel, dass man die Bodentruppen da unterstützen kann, wo sie nicht wirken können.» Von Seiten des VBS wurde mir die Frage auch noch beantwortet: «Wir sind uns gewohnt, dass wenn die GSoA Fragen stellt, diese oft politischer Art sind.» Weiter versicherte mir der VBS-Mitarbeiter, dass Luft-Boden-Einsätze nur in der Schweiz denkbar seien. Eigentlich wollte ich noch nachhaken, ob es stimme, dass die Schweiz zusammen mit Schweden ihr Luft-Boden-Know-How wieder aufbauen will. Erst kürzlich wurde bekannt, dass Schweden zusammen mit der finnischen Luftwaffe den Isländischen Luftraum überwachen soll. Dass sich eine Kooperation mit Schweden mit unserem Neutralitätsprinzip in Einklang bringen lässt, muss stark bezweifelt werden.

 

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