«Wie gehen wir mit Konflikten um?» Dies ist die Frage, welche die GSoA und ihre unterstützenden Organisationen den Schweizer StimmbürgerInnen am 2. Dezember stellen. Die Frage ist dringender denn je.
Unfassbares haben wir erlebt, in den letzten Wochen. Zuerst die grauenhaften Attentate in den USA, die tiefe Bestürzung, aber bald darauf auch Angst vor militärischen Vergeltungsschlägen hervorriefen. Dann den unerklärbaren Mordanschlag auf Parlamentsmitglieder des Zuger Kantonrats. Und schliesslich, nachdem wir während Wochen Kundgebungen und Mahnwachen gegen die Kriegstreiberei organisiert hatten, den amerikanischen Gegenschlag, der Terroristen im Ziel hatte und unschuldige Menschen traf/trifft.
Es wäre gelogen zu behaupten, die schrecklichen Ereignisse hätten uns nicht zutiefst schockiert: Gewalt, Konflikte, Krieg – was können wir schon dagegen ausrichten? Und was können wir bewirken, wenn wir hier, in der Schweiz, eine überflüssige Armee abschaffen und einen Zivilen Friedensdienst einrichten?
Solidarität schafft Sicherheit
Eine Annahme unserer Initiativen allein macht diese Welt nicht friedlicher- aber sie würde Möglichkeiten und Bewusstsein schaffen, sie friedlicher zu machen. Und weniger gefährlich. Denn nicht der Verzicht auf eine militärische Scheinsicherheit macht diese Welt gefährlich. Diese Welt ist gefährlich, weil jedes Jahr 60 mal mehr Geld in Krieg statt in Frieden investiert wird; weil Männer noch immer ein eigenes Gewehr in die Hände bekommen, wenn sie dies wollen; weil wir hier genug zu essen haben und sie dort nichts.
Die GSoA hat keine Patentrezepte. Aber wir können verhindern, dass weiterhin viel zu viel Geld in eine absurde Armee fliesst, welches für Frieden gebraucht wird. Wir können eine Stimme einlegen dagegen, dass die Schweiz, nur weil die Armeespitze verzweifelt auf Sinnsuche geht, im Militärbündnis der reichen Staaten mitmacht – und damit die Uno und die restlichen Staaten der Welt an den Rand drängt. Wir können mit der Initiative für einen freiwilligen Zivilen Friedensdienst von der Schweiz fordern, dass sie beiträgt, diese Welt zu einem sichereren Ort zu machen, dass sie sich um die Ursachen von Konflikten kümmert und diejenigen Kräfte Menschen in Konfliktregionen stärkt, die an gewaltfreien und politischen Lösungen arbeiten.. All dies ist wenig – und doch sehr viel. Und dringend notwendig.
Wir wollen Menschen gewinnen!
«We will win». So drohte George W. Bush – und verhiess Vergeltung ohne Gnade. Doch: Was ist mit Krieg und Bomben in Afghanistan zu gewinnen? Und wie absurd mutet doch der Versuch der Mächtigen dieser Welt an, den Terrorismus militärisch zu besiegen! Bush wird nicht gewinnen und die USA werden nicht gewinnen. Die Verlierer stehen aber jetzt schon fest: die afghanische Zivilbevölkerung.
In diesem Krieg gibt es keine Sieger. Wir aber können in diesem Herbst gewinnen: Wir können Menschen davon überzeugen, dass echte Sicherheit nur mit Solidarität zu haben ist. Das können wir mit einer bewegenden Kampagne erreichen, mit vielen Menschen, die freiwillig daran mitarbeiten, gegen den Krieg und für zivile Lösungen auf die Strasse gehen, Zeitungen verteilen, Couverts verpacken, auf Podien diskutieren, sich an Standaktionen beteiligen. Mit eurer Mithilfe können wir Menschen für zivile Lösungen, gegen Krieg und gegen Ausgrenzung gewinnen.