Lange war es ruhig um den F-35 – bis Elon Musk sich meldete. Offenbar braucht es das Wort eines irren Multimilliardärs, dass die Schweizer Medienlandschaft die Kritik an diesem Flugzeug ernst nimmt.
Ende November titelte der Tagesanzeiger “Elon Musks Attacke wirft neues Licht auf Viola Amherds Kampfjetplan”. Wir fragen uns: welches neue Licht? Zur Erinnerung: Im Sommer 2022 reichten wir die Volksinitiative ein, um über die Beschaffung des Modells F-35 abzustimmen. Bundesrätin Amherd selbst sagte während der Sammelphase, man werde die Abstimmung auf jeden Fall abwarten. Doch dann kam der russische Angriffskrieg auf die Ukraine und die Aufrüstungsgelüste in der Schweiz begannen sich zu entfalten. Plötzlich spielten die demokratischen Mittel in der Schweiz keine Rolle mehr und der Kaufvertrag für 36 F-35 wurde ohne die Abstimmung abzuwarten unterzeichnet. Trotz unserer ernsthaften und fundierten Kritik wurden wir damals in die naive Ecke gestellt.
Musks Kritikpunkte, inwiefern der F-35 ungeeignet sei, dass er zahlreiche Fehler aufweise oder dass Drohnen in Zukunft viel wichtiger sein würden, nannte das Initiativkomitee gegen den F-35 bereits vor vier Jahren. Komiteemitglied Pierre-Alain Fridez hat ein ganzes Buch dazu verfasst, ein ehemaliger Luftwaffenchef der USA bezeichnete den Kampfjet als “Piece of shit” und zahlreiche Berichte belegten schon damals alle Mängel und zu erwartenden Kostenexplosionen beim F-35. Es ist unsäglich und ein Beweis der Ignoranz der Schweizer Medienlandschaft, dass es die Stimme eines grössenwahnsinnigen faschistoiden und trumpnahen Multimilliardärs braucht, damit diese Beschaffung hinterfragt wird. Dass sämtliche Argumente dagegen schon lange vorlagen und der Bundesrat einen Volksentscheid über diese Beschaffung in höchst undemokratischer Manier verhinderte, wurde in keinem der Artikel auch mit nur einem Wort erwähnt. Wir können nur sagen, was wir wohl leider in Zukunft noch oft zum F-35 sagen werden: Wir haben es euch gesagt.
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