Mit diesem Slogan führt die GSoA ihre Abstimmungskampagne zur Aufhebung der Wehrpflicht. Das Militär mag für Offiziere ein Spiel sein, in dem sie ihre Leidenschaft für Panzer, Machtgehabe oder Abenteuer ausleben können. Es ist Zeit, die Wehrpflicht aufzuheben, damit niemand mehr gezwungen wird, bei diesem Spiel mitzumachen. Am 22. September haben wir die Chance dazu.
Nun steht der Abstimmungstermin fest: Am 22. September 2013 werden wir über die Aufhebung der Wehrpflicht abstimmen. Der Slogan unserer GegnerInnen steht fest: Die Wehrpflichtinitiative sei eine «Unsicherheitsinitiative». Mit unserem Motto «Nicht alle haben Zeit, Krieg zu spielen» treten wir dieser Argumentation mit einem Augenzwinkern entgegen, das vielleicht Entrüstung unter ArmeebefürworterInnen, aber hoffentlich auch viele positive Reaktionen bei unseren Mitgliedern und SympathisantInnen hervorrufen wird.
Wir heben mit unserer Parole hervor, dass die Armee ein Spielzeug für Offiziere und Armeefreunde ist, das es ihnen erlaubt, Unmengen an Steuergeld zu verprassen und jedes Jahr junge Männer durch ihre «Lebensschule» gehen zu lassen. Und da machen wir nicht mehr mit! Die Wehrpflicht ist weder Lebensschule noch Dienst an der Gesellschaft. Mit der Wehrpflicht wird jedes Jahr jungen Männern ein Stück Zeit genommen, das sie für ihre Kinder, ihre Ausbildung, ihre Firma, den Fussballverein, ihren Schrebergarten oder sogar ihr Engagement in der GSoA brauchen könnten. Stattdessen gehen sie durch eine Schule des Zwangs und lernen 260 Tage lang gehorchen, salutieren, warten, robben, schiessen und nochmals warten. Viele stellen sich die Frage, wozu das Ganze gut sein solle.
Befreiung vom Zwang
Eine Unsicherheitsinitiative ist die Abschaffung der Wehrpflicht bestimmt nicht. In Europa haben fast alle Länder die Wehrpflicht aufgehoben – ohne eine solche ideologische Diskussion daraus zu machen, wie die Schweiz das tut. Europa ist seither nicht unsicherer geworden. Im Gegenteil: Je kleiner die Armeen, desto unwahrscheinlicher wird es, dass es in Europa je wieder zu einem Krieg kommt.
Abschaffen wird diese Initiative die Armee nicht und die Schweiz erhielte mit der Aufhebung der Wehrpflicht auch keine Berufsarmee. Das Milizprinzip der Armee ist in Artikel 58 der Bundesverfassung festgehalten. Die Initiative ändert aber nur Artikel 59, in dem die Wehrpflicht festgehalten ist. Genauso wie viele Gemeinden eine freiwillige Feuerwehr haben, hätte die Schweiz danach eine Milizarmee aus Freiwilligen. Leute also, die neben dem Militär hauptberuflich einer anderen Tätigkeit nachgehen.
Die Initiative wird einzig und allein bewirken, dass die Armee massiv verkleinert würde. Für viele Männer würde das eine Befreiung bedeuten, vom Zwang an die Aushebung zu gehen, am Gewehr das Töten zu üben, eine Uniform anzuziehen oder Ersatzabgabe zu zahlen.
Unsicherheit – das war schon immer ein Argument gegen Bestrebungen der Friedensbewegung. Auch die Einführung eines Zivildienstes bekämpfte der Bundesrat vor 30 Jahren mit diesem Argument. Heute erscheint es uns absurd, dass der Zivildienst die Sicherheit des Landes untergraben könnte.
Freiwilliger Zivildienst
Sicherheit bedeutet nicht militärische Sicherheit. Sicherheit meint vor allem auch soziale Sicherheit, und diese würde durch einen freiwilligen Zivildienst besser gewährleistet als durch den Militärzwang. Die Initiative zur Aufhebung der Wehrpflicht sieht deshalb einen freiwilligen Zivildienst vor. Ein geöffneter Zivildienst für alle würde es auch Frauen und älteren Menschen ermöglichen, einen Einsatz zu leisten. Zudem könnten sich auch Männer dafür entscheiden, die es bei den momentanen Vorgaben nicht mit ihrer beruflichen oder finanziellen Situation vereinbaren können, Zivildienst zu leisten. Letzen Monat erschien in der deutschen «Zeit» ein Artikel, der zeigt, dass das freiwillige Engagement in der Bevölkerung nicht abnimmt und der Zulauf zum Bundesfreiwilligendienst, wie der neue freiwillige Zivildienst in Deutschland heisst, gross ist. Ein solcher Zivildienst hätte auch in der Schweiz Erfolg. Hier wäre die Zeit vieler Menschen besser investiert als im Militär.
Die Abstimmung naht
Der 22. September rückt unaufhaltbar näher. Für die GSoA bedeutet das einen intensiven Sommer, um optimal auf den Abstimmungskampf vorbereitet zu sein. So findet am 29. / 30. Juni das Fitamin statt (siehe Einladung Seite 2). Daneben organisieren wir regelmässige Treffen, an denen wir unsere Aktionen zur Kampagne planen. Wichtigstes Ziel ist es, möglichst viele Menschen zu motivieren, sich für unser Anliegen einzusetzen und noch mehr Menschen an die Urne zu bringen.
Denn die GSoA lebt von ihren AktivistInnen, ihre finanziellen Ressourcen sind seit jeher klein. Wir brauchen die Hilfe von allen unseren Mitgliedern und SymphatisantInnen. Wir brauchen Geld und helfende Hände, die Flyer verteilen, Plakate aufhängen, das Sujet auf Facebook verbreiten und Leute überzeugen! Nur so können wir eindrücklich beweisen, dass wir keine Lust haben, Zeit im Militär zu verbringen. Denn nicht alle haben Zeit, Krieg zu spielen.