Ostermarsch 2024: 800 Personen gegen Aufrüstung auf der Strasse

«Demilitarisierung statt Aufrüstung» lautete das Motto des diesjährigen Ostermarschs in Bern, der am Ostermontag stattfand. Die 800 Teilnehmenden setzten dabei ein wichtiges Zeichen gegen die Aufrüstung, die als Antwort auf die zahlreichen Konflikte aktuell stattfindet.

Seit dem Völkermord in Ruanda 1994 gab es nicht mehr so viele Tote durch kriegerische Auseinandersetzungen wie im Jahr 2022. Die zunehmende Militarisierung erhöht dabei das Risiko weiterer Kriege, weshalb der diesjährige Ostermarsch an eine Stärkung des Völkerrechts appellierte. Für die Schweiz bedeutet das, ein breiteres Sicherheitsverständnis zu leben als nur ein militärisches, sich als Standort zahlreicher internationaler und zivilgesellschaftlicher Organisationen für eine Stärkung des Völkerrechts anstatt Militärbündnisse starkzumachen oder die Unterzeichnung des Atomwaffenverbotsvertrags endlich zu vollziehen. Den vollständigen Forderungskatalog finden Sie hier.

Organisiert wurde der Ostermarsch von der GSoA, der reformierten Kirchen Bern, Jura und Solothurn und der feministischen Friedensorganisation Frieda, die gemeinsam das Organisationskomitee bilden. Zahlreiche weitere NGOs und Organisationen bilden die Trägerschaft und ermöglichen die jährliche Durchführung des Ostermarschs in Bern. Nach der Ankunft des Demozugs auf dem Münsterplatz rundeten Redebeiträge und Livemusik das Programm ab. Dieses Jahr sorgten «Mat Callahan & Yvonne Moore and friends» für die musikalische Unterhaltung.

Redebeiträge

Beim Startpunkt des Marsches, der Eichholz-Wiese, hielt die GRÜNE Nationalrätin und Friedenspolitikerin Marionna Schlatter die Auftaktrede. Als Mitglied der sicherheitspolitischen Kommission ist sie bestens mit der hiesigen Aufrüstungsdebatte vertraut und betonte die Wichtigkeit des Engagements für den Frieden: «Wenn wir uns in Kriegszeiten für den Frieden engagieren, heisst es, wir wären naiv, engagieren wir uns in Friedenszeiten für den Frieden, heisst es, dies sei unnötig».

Bei der Ankunft am Münsterplatz in der Berner Altstadt hielten die palästinensisch-schweizerische Friedensaktivistin Shirine Dajani sowie Friedensaktivist Jochi Weil-Goldstein eine Rede. Er betonte die aufschaukelnde Wirkung der Gewalt zwischen Israel und der Hamas und die daher dringende Notwendigkeit eines Waffenstillstandes: «Das Leiden, die Verzweiflung und die Ängste der palästinensischen Frauen, Kinder und Männer ist unvorstellbar. In Israel sind es die Ängste um die noch lebenden Geiseln in Gaza.»

Shirine Dajani berichtete in ihrer Rede aus dem Alltag einer palästinensischen Person und appellierte zum Abschluss an die Menschlichkeit: «Das ist nicht normal, und wir dürfen die brutale Unterdrückung und Tötung von Menschen niemals als normal akzeptieren. Alles, was wir haben, ist unsere Menschlichkeit, und wir müssen Widerstand leisten und uns mit allem, was wir haben, wehren, um sie zu schützen.»

Das Ostermarsch Komitee bedankt sich herzlich bei allen Teilnehmenden und Helfer*innen für den einmal mehr gelungenen Anlass!

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