Ostermarsch 2025: Rund 1000 Personen gegen militärische und nukleare Aufrüstung auf der Strasse 

Am heutigen Ostermontag versammelten sich in Bern rund 1000 Teilnehmende zum diesjährigen Ostermarsch, der unter dem Motto «Gegen nukleare und militärische Aufrüstung. Für echte Sicherheit!» stattfand. In Anbetracht der aktuellen globalen Sicherheitslage und der alarmierenden Aufrüstungstendenzen wurde heute ein starkes Zeichen für Frieden gesetzt.

Die Welt erlebt einen friedenspolitischen Rückschlag, der auch die Schweiz betrifft. Während die Atommächte ihre Arsenale aufstocken und Europa über die Erweiterung eigener Atomwaffen nachdenkt, bleibt auch die Schweiz dem Atomwaffenverbotsvertrag (TPNW) der UNO weiterhin fern. Auftaktredner Marc Jost, Nationalrat und Mitglied des Initiativkomitees der Atomwaffenverbots-Initiative, fragte in die Runde: “Wie können wir glaubwürdig die Einhaltung des humanitären Völkerrechts fordern, während wir uns gleichzeitig weigern, einem Vertrag beizutreten, der die schlimmste aller Waffen ächtet – die Atomwaffe?” Die Teilnehmenden des Ostermarsches fordern den sofortigen Beitritt der Schweiz zu diesem wichtigen Abrüstungsvertrag.

Der diesjährige Ostermarsch fordert zudem eine nüchterne Bedrohungsanalyse, die die tatsächlichen Herausforderungen unserer Zeit berücksichtigt. Anstatt Milliarden in eine Armee zu investieren, die auf die realen Bedrohungen keine glaubwürdige Antwort hat, sollten wir in soziale und ökologische Sicherheit investieren. Joris Fricker, politischer Sekretär der GSoA, meint: “Frieden statt Feuerwaffen, Kitas statt Kanonen – das ist der Weg, den wir einschlagen müssen.”

Auch fordert der diesjährige Ostermarsch die Stärkung der UNO und der Völkerrechte. Der Direktor von Swisspeace, Laurent Goetschel, der den Ostermarsch mit einer Rede auf dem Münsterplatz komplettierte, nahm hierbei Bezug zum diesjährigen Motto des Ostermarsches: “‘Echte Sicherheit’ verbinde ich mit ‘kooperativer’ Sicherheit: Es geht darum, ein Sicherheitsverständnis zu fördern, dass gemeinsamen Erwartungen und Werten gerecht wird. Es geht nicht nur darum, den Krieg zu beenden, sondern auch darum besorgt zu sein, dass es möglichst nicht zu einem weiteren militärischen Konflikt kommt.”

Wenig Verständnis für die aktuelle Aufrüstungspolitik zeigte auch GRÜNEN-Präsidentin Lisa Mazzone, die ebenfalls auf dem Münsterplatz zur Menge sprach: “Die Armee erhält aktuell ein Blankoscheck nach dem anderen, während alle anderen Bereiche sparen müssen. Wer meint, Sicherheitspolitik bedeutet, Geld in eine dysfunktionale Armee zu stecken, täuscht sich schwer.”

Organisiert wurde der Ostermarsch von der GSoA, der reformierten Kirchen Bern, Jura und Solothurn, der feministischen Friedensorganisation Frieda und den FriedensFrauen Weltweit, die gemeinsam das Organisationskomitee bilden. Zahlreiche weitere NGOs und Organisationen bilden die Trägerschaft und ermöglichen die jährliche Durchführung des Ostermarschs in Bern.

Nach der Ankunft des Demozugs auf dem Münsterplatz und den interessanten Redebeiträgen rundete Livemusik das Programm ab. Das Duo ТИІЯ (TYIJA) liess auf dem Münsterplatz durch seine Musik auf berührende Weise die ukrainische Kultur aufleben.

Der diesjährige Ostermarsch stand auch im Zeichen der Trauer und Andacht an die Opfer vergangener Kriege und der verheerenden Auswirkungen von Atomwaffen. So jähren sich in diesem Jahr gleich drei historische Ereignisse: 80 Jahre Ende des 2. Weltkriegs, 80 Jahre seit den Atombombenabwürfen auf Hiroshima und Nagasaki und 50 Jahre Ende des Vietnamkriegs. 

Weitere Informationen und den vollständigen Forderungskatalog des Ostermarschs 2025 finden Sie hier. Fotos des diesjährigen Ostermarschs finden sich hier.

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