Die erste GSoA-Initiative zur Abschaffung der Armee liegt dreissig Jahre zurück. Viel ist passiert, viel ist noch zu tun
Der 26. November 1989 löste in der politischen Landschaft der Schweiz ein kleines Erdbeben aus: 35,6% der Stimmbevölkerung sagten Ja zur Abschaffung der Armee. Dass die Armee von über einem Drittel der Stimmenden nicht getragen wird, hätten sich grosse Teile der bürgerlich geprägten politischen Landschaft wohl nicht im Traum vorstellen können. Für die Armee selbst, die die eigene Selbstverständlichkeit nie in Frage gestellt sah, war das Resultat ein regelrechter Schock.
Die erste GSoA-Initiative ermöglichte ein Durchbrechen der militärischen Überpräsenz in sicherheitspolitischen Diskussionen, aber auch in der Gesellschaft als Ganzes. Sie ebnete den Weg für die Einführung eines zivilen Ersatzdienstes und legte die Fundamente für eine institutionalisierte Kritik an der Armee. Im Rahmen der Jubiläumsfeier in Bern wurden die Momente der Abstimmung und ihre Auswirkungen Revue passiert. Die zahlreich erschienen Gäste diskutierten aber auch über die Zukunft – und über die Herausforderungen, die sich jeder Bewegung stellen, die eine Alternative zur militarisierten Sicherheitspolitik etablieren will. Denn seien es exorbitante Kosten für eine unnötige Luftverteidigung oder die Bemühungen der Rüstungsindustrie um lockere Exportbedingungen, die Arbeit der GSoA bleibt aktuell und notwendig. Die generationenübergreifende Unterstützung, die sich am Jubiläumsfest zur ersten Initiative gezeigt hat, bestärkt die GSoA, ihren Weg weiterhin mit kreativen Lösungen, viel Elan und der notwendigen Sturheit zu gehen.