Service Citoyen: Gegen die Ausweitung des Zwangsdienstes

Heute wird der Verein Service Citoyen seine Volksinitiative «Für eine engagierte Schweiz» mit voraussichtlich 102’134 Unterschriften bei der Bundeskanzlei einreichen. Sollte es zu einer Volksabstimmung kommen, wird sich die GSoA vehement gegen eine Ausdehnung des Zwangsdienstes einsetzen.

Die Service Citoyen-Initiative will, dass künftig alle Bürger*innen einen obligatorischen Dienst leisten müssen. Die Vorstellung, welche die Initiant*innen skizzieren, klingt verlockend: Alle leisten einen Dienst inner- oder ausserhalb der Armee, ganz nach ihren Stärken und Präferenzen. Die Realität wäre jedoch eine andere.  

Die Initiative schreibt fest, dass der Bestand von Armee und Zivilschutz gesichert sein muss. «Die Armee könnte sich aufgrund der Bestandsregelung  weiterhin über den Wunsch der Dienstpflichtigen hinwegsetzen. Von einer freien Wahl kann keine Rede sein», sagt GSoA-Sekretär Jonas Heeb. Zudem birgt die Initiative eine hohe Gefahr von Lohndumping in jenen Bereichen, wo Dienstleistende im Tieflohnsegment für Arbeitgebende eine noch günstigere Option darstellen als ausgebildete Arbeitskräfte auf dem Arbeitsmarkt. Die Initiative suggeriert, dass es in der Schweiz zu wenig Milizengagement gäbe. Dabei werden jährlich Millionen Stunden an unbezahlter Arbeit in der Schweiz geleistet. Ob dieses Engagement durch die Initiative anerkannt würde, ist stark zu bezweifeln.

Gerade Frauen leisten jährlich unbezahlte Care-Arbeit im Wert von rund 250 Milliarden Franken. «Mit einer Ausdehnung der Dienstpflicht auf Frauen wird nicht mehr Gleichstellung erreicht – im Gegenteil. Man würde den Frauen lediglich die Nachteile einer Dienstpflicht zusätzlich aufbürden», sagt GSoA Sekretärin Anja Gada. «Gleichstellung heisst nicht, dass Frauen auch ins Militär gezwungen werden, sondern dass Männer es nicht mehr tun müssen.» Sollte die Initiative zustande kommen, wird sich die GSoA im Rahmen einer Abstimmung mit allen Mitteln gegen diese Initiative wehren.

In einer Resolution hält die GSoA weitere Punkte fest, weshalb sie die Initiative ablehnt.

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