Die Initiative für einen Service citoyen wurde Anfang dieses Jahres lanciert und scheint bereits Anklang gefunden zu haben im Parlament. Diese Woche dachten offensichtlich einige ParlamentarierInnen, diese Initiative sei eine gute Idee, sei es in der Sicherheitspolitischen Kommission des Ständerats (SIK-S) oder während der Debatten im Nationalrat. Worum geht es eigentlich? Alle Personen mit Schweizer Staatsbürgerschaft sollen sich für die Gesellschaft einsetzen, sei dies auf militärischem Weg oder durch einer gesetzlich anerkannten Milizdienst. Natürlich ist dies viel zu vage. Parallel dazu diskutiert man über eine obligatorische Präsenz der Frauen bei den Orientierungstagen der Armee. Hierbei darf man alle Arten der «Gleichstellung» nicht vermischen. Solange diese nicht im Öffentlichen wie im Privaten gegeben ist, ist die obligatorische Teilnahme der Frauen an diesem Tag einfach eine zusätzliche Last. Denn Frauen sind bereits allgegenwärtig im Pflege- und im Sozialbereich. In einer Zeit, wo überall Aufrüstungspläne geschmiedet werden, müssen wir uns bewusst werden, dass die echten Sicherheitsfragen ganz woanders liegen, und dass sie bereits weiblich sind. Denken wir nur mal an die soziale, ökologische, Energie- und Lebensmittelsicherheit. Keiner dieser Bereiche würde durch gesetzlich anerkannte Milizdienste gestärkt, der dann noch durch ein bürgerlich geprägtes Parlament definiert würde. Wir müssen endlich aus dieser als Gleichstellung getarnten militärischen Sichtweise herauskommen.