Betten lernen geht auch billiger

GSoA-AktivistInnen machten mit einer interaktiven Aktion auf das mehr als fragwürdige Weltbild der Wehrpflichtbefürworter aufmerksam. Die Aktivisten stellten ein Bett mitten auf den Paradeplatz in Zürich mit dem Transparent: „Betten lernen geht auch billiger“ Passanten erhielten die Gelegenheit von einem Armeeangehörigen zu lernen, wie man richtig Betten macht. Die humoristische Aktion stiess auf grosse Zustimmung.

Während die Stammtischaussagen unverblümt das Gesicht einer national-konservativen Schweiz zeigen, mit merkwürdig veralteten Weltansichten, gibt sich das Nein-Komitee einen zeitgemässeren Anstrich und versucht gesellschaftsliberale Kreise mit der Karte „Sicherheit“ für ein Nein zu gewinnen. Doch nicht immer halten sich alle ans Drehbuch. André Blattmann meinte in einem Interview mit der Aargauer Zeitung, dass „Schwächlinge“ heute schon nicht in die Armee gingen. SVP-Bundesrat Ueli Maurer unterstrich diese Haltung mit der Aussage in der 20 Minuten, dass Soldaten bessere Ehemänner seien und begründet die Aussage unteranderem damit, dass Männer in der Armee lernten, wie man Schuhe putzt und Betten macht. In der Sendung Infrarouge doppelte Maurer nach und sagte, es sei Aufgabe der Männer die Schwachen in unserer Gesellschaft zu beschützen. Selbst die Moderatorin stutzte, als sich herausstellte, dass nach Ueli Maurers Ansicht auch die Frauen – neben Alten und Kindern – zu den Schwachen unserer Gesellschaft gehören.

Solche Aussagen zeigen deutlich auf, was für ein Rollenbild und welche gesellschaftlichen Vorstellungen hinter der Männer-Wehrpflicht stehen. Die obligatorische Wehrpflicht sei „Schule der Nation“ und diese gelte es schon nur deshalb aufrecht zu erhalten, so der Hintergedanke vieler BefürworterInnen des jetzigen Zwangssystems. Nicht einmal die hohen Kosten einer 100’000er Armee, die Leerläufe oder das willkürliche Aushebungsverfahren können diese Kreise von ihrer sturen Haltung abbringen. Deshalb machte die GSoA mit einer Aktion auf das rückständige Weltbild der Wehrpflicht-Befürworter aufmerksam, was für viele lustige Momente unter den Beteiligten führte.

,