Das Verhältnis zwischen dem Iran und den USA hat sich seit Juni 2019 erneut auf beunruhigende Weise angespannt. Ein militärischer Konflikt ist zu befürchten. Ein Krieg zwischen den beiden Ländern wäre zweifelsohne besonders blutig. Dass Donald Trump Präsident geworden ist, hat bestimmt zur Verschlechterung der Beziehungen beigetragen, doch der Iran
Am 13. Juni wurden ein norwegischer und ein japanischer Ölfrachter in der Strasse von Hormuz angegriffen. Obschon sich niemand zum Anschlag bekannte, beschuldigte der amerikanische Präsident öffentlich den Iran und goss damit Öl ins Feuer. Während die USA 1000 zusätzliche Soldaten in die Region entsandten, verkündete Teheran, eine amerikanische Drohne, die über iranisches Territorium flog, abgeschossen zu haben. Trump drohte daraufhin mit einer militärischen Antwort, die nie kam: er habe Angriffe auf strategische militärische Ziele angeordnet, diese in letzter Sekunde jedoch wieder abgesagt. Nach einer kurzen Sommerpause verhärteten sich die Fronten erneut. Am 14. September griffen Drohnen zwei saudi-arabische Ölfelder an. Die Huthi Rebellen im Jemen bekannten sich zu dieser Attacke. Doch Washington sah dahinter eine von den IranerInnen beeinflusste Operation und drohte erneut mit Sanktionen. Somit verschärft sich die Krise und es ist mittelfristig mit einer militärischen Auseinandersetzung zu rechnen.
Bereits 2018 verkündete Donald Trump, sein Land trete aus dem Vertrag, den sein Vorgänger mit dem Iran ausgehandelt hatte, aus. Schwere Sanktionen wurden daraufhin verhängt, welche dramatische Folgen für die iranische Wirtschaft hatten.
Alte Konflikte
Doch das Verhältnis zwischen den beiden Ländern ist schon länger, nämlich seit der Revolution 1979, mal mehr, mal weniger angespannt. So waren für George W. Bush sowohl der Irak wie auch der Iran Teil der von ihm sogenannten «Achse des Bösen». Aus strategischer Sicht war es für die USA seit dem Zweiten Weltkrieg wichtig, die Kontrolle in der als «Ölhahn der Welt» bezeichneten Region zu behalten.
Angesichts dieser Tatsachen scheint eine friedliche Lösung gefährdet. Indem sie sich einseitig aus dem Vertrag gezogen und erneut Sanktionen verhängt haben, verunmöglichen die USA den Dialog mit der iranischen Regierung. Diese kann nicht an den Verhandlungstisch zurückkehren, ohne dass dies im Landesinnern wie eine Kapitulation als Reaktion auf eine Aggression gewertet wird. Trumps Strategie besteht nach eigenen Angaben darin, den «Iran in die Knie zu zwingen», um einen für die USA besseren Vertrag auszuhandeln. Nur wenige Länder haben es den USA gleichgetan, indem sie den Iran beschuldigten und ihm drohten. Einzig Saudi-Arabien und Grossbritannien sind Trump gefolgt.