Gruppe Schweiz ohne Armee - GSoA

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Aaaachtung?

Jetzt stehst du also da in der grünen Tarnung - voller Begeisterung, voller Tatendrang und bereit zu Heldentaten? Wohl kaum. Eine solche Einstellung findet man im Militär etwa so selten wie Dino-Knochen im Garten.

Die 15 Wochen RS gehen zwar vorbei - vielleicht sogar ohne bleibende Schäden. Aber es ist eine lange Zeit. Mehr als genug Zeit, um sich über die Armee einige Gedanken zu machen.

Es ist weit und breit kein militärischer Feind in Sicht. Das haben mittlerweile sogar die vehementesten Armeebefürworter begriffen. Darum suchen sie eifrig nach neuen Aufgaben für ihren liebsten Trachtenverein. Ob als billige Pistenstampfer am Lauberhorn oder als die teuerste Katastrophenhilfstruppe: Hauptsache, die Armee hat was zu tun. Doch allein damit lassen sich noch keine milliardenteuren Rüstungskäufe rechtfertigen. Mit möglichen Einsätzen der Schweizer Armee in Krisen- und Kriegsgebieten im Ausland geht das schon viel besser.

Darauf bereitet sich die Armee auch systematisch vor.

Auch die Gruppe für eine Schweiz ohne Armee (GSoA) ist der Meinung, die Schweiz solle einen Beitrag zu einer friedlicheren Welt leisten. Das Problem dieser Welt ist aber nicht, dass es zu wenig Soldaten für Auslandeinsätze gibt, sondern dass die Ursachen von Konflikten (zum Beispiel Armut oder Reichtumunterschiede) laufend zunehmen. Und die naive Vorstellung, Friede lasse sich militärisch schaffen, ist ein Missverständnis, das wir uns schlicht nicht mehr leisten können. Kosovo ist nach der Militärintervention geteilt. In afrikanischen Staaten hat gerade das Eingreifen westlicher Armeen ein Desaster verursacht, und die Menschenrechtssituation in Tschetschenien kann keine Armee ersetzen.

Was es braucht, sind bessere Möglichkeiten, frühzeitig und zivil in Konflikte einzugreifen. Dazu kann die Schweizer Armee nichts beitragen. Im Gegenteil: Die Armee verschlingt enorme Geldsummen, die wir zur Lösung der wirklichen Konflikte dringend brauchen. Darum setzen wir uns weiterhin ein für zivile Lösungen und eine Schweiz ohne Armee. Wir beschäftigen uns auch mit der real existierenden Armee. Dieser Panzerknacker bietet dir eine Hilfestellung bei Problemen in der RS und zeigt dir Alternativen zum Militärdienst auf.

Wir wünschen dir viel Spass beim Lesen! Und nicht vergessen: Nicht alles, was sich wichtig macht, muss man auch ernstnehmen...

Gruppe Schweiz ohne Armee (GSoA)

Inhalt dieser Zeitung für Rekruten


Raus aus der RS

Hältst du es in der RS nicht mehr aus, stehen dir grundsätzlich zwei Wege offen: ein Zivildienstgesuch stellen oder ärztliche Dispensation. Entscheide dich für einen Weg und folge diesem konsequent, denn die Argumentationen schliessen sich teilweise gegenseitig aus. Hier ein paar Tipps:

Ärztliche Dispensation / Untauglichkeit

Raus aus der RS

Du kannst sowohl aus physischen (körperlichen) Gründen wie auch aus psychischen Gründen für den Militärdienst untauglich erklärt werden. Bei körperlichen Leiden gibt es unterdessen eine Vielzahl von Dispensen (zum Beispiel Trag- oder Marschdispens). In der Regel ist es einfacher, aus psychischen Gründen eine Untauglichkeit bescheinigt zu bekommen.
In der RS kannst du dich an den Truppenarzt, den Waffenplatz­psychiater oder den psychologischen Dienst der Armee wenden. Das ist dein Recht. Dabei musst du glaubhaft aufzeigen, dass du nicht Militärdienst leisten kannst, und nicht etwa begründen, dass du nicht Militärdienst leisten willst! Brich die Unterredung ab, wenn man dich als Simulanten oder politischen Verweigerer hinstellen will. Sprich nicht über Politik oder ähnliches und beantworte keine Fragen zu diesem Thema; beschränke deine Aussagen auf gesundheitliche Aspekte. Hole eventuell im Urlaub von einem Hausarzt oder Psychiater ein Arztzeugnis ein.
Gehst du ohne Dispens nach Hause oder rückst vom Urlaub nicht mehr ein, kommt ein Strafverfahren auf dich zu. Mach es trotzdem, wenn du es wirklich nicht mehr aushältst. Lass dich in der Zwischenzeit von einem privaten Psychiater begutachten und lege das Zeugnis dem Untersuchungsrichter vor - dann hast du gute Chancen, mit einer Busse davonzukommen. Die Heerespolizei wird nicht ausrücken, wenn dein Aufenthaltsort bekannt ist. Nimm früh genug mit einer Beratungsstelle für Militärprobleme Kontakt auf (Adressen siehe hier).


Zivildienst / Verweigerung

Du hast die Möglichkeit, ein Zivildienstgesuch aus der RS heraus einzureichen (siehe hier). Es wird prioritär, das heisst innerhalb von etwa zwei Wochen, behandelt. Dann wirst du von der Zentralstelle für Zivildienst vorgeladen. Um zum Zivildienst zugelassen zu werden, musst du glaubhaft machen, dass du den Militärdienst nicht mit deinem Gewissen vereinbaren kannst. Die Gründe dürfen nicht im Dienstbetrieb oder deiner politischen Einstellung liegen. Wird das Gesuch akzeptiert, wirst du aus der RS entlassen. Bist du aber schon unerlaubt nach Hause gegangen, wird dir vom Militärgericht auch dann eine Strafe wegen Ausreissens aufgebrummt, wenn dich die Zentralstelle zum Zivildienst zulässt, allerdings in diesem Falle eine eher geringe Busse.
Verweigerung aus anderen Motiven (zum Beispiel politischen Gründen) bleibt in der Schweiz strafbar. Der Tarif beträgt ungefähr 5 bis 10 Monate Knast.


Weitermachen: Auf keinen Fall

Etwa ein Viertel eines RS-Jahrgangs wird zur Absolvierung der UO vorgeschlagen. Noch immer kann die Armee Soldaten zu «einem bestimmten Grad verpflichten» (Art. 85 DR). Du kannst aber klarmachen, dass du nicht die geeignete Person für eine Militärkarriere bist.

Weitermachen: Niemals!

In der RS

In der RS gibt es mehrere Qualifikationsperioden. Schon früh wird herausgefiltert, wer «gewisse Führungsqualifikationen» hat, Verantwortung übernimmt oder seine Kameraden für ihre Dienstpflichten motiviert.
Du solltest dir also von Anfang an bewusst sein, wie du dich verhalten willst, denn es ist einfacher, gar nie auf die Liste als wieder davon weg zu kommen.

  • Versuche von Beginn an ungeeignet für die UO-Funktion zu erscheinen: Sprich leise, grüsse nicht korrekt, lehne Verantwortung ab, erledige Aufträge unvollständig und beweise, dass du kein Organisationstalent hast.
  • Sprich mit dem Schularzt und erkläre ihm, dass dir bereits die RS psychische Probleme bereitet.
  • Gib dem beurteilenden Vorgesetzten klar und deutlich zu verstehen, dass du nicht weitermachen willst oder kannst. Falls du trotzdem vorgeschlagen wirst, unterschreibe nie selber und lass dich auch nicht überreden, wenn dir angeboten wird, dass du dafür den Zeitpunkt der UO selber wählen darfst! Wirst du zum Unterschreiben gezwungen, vermerke auf dem gleichen Blatt, dass du nicht weitermachen willst, und reiche eine Beschwerde wegen Einschüchterung oder Fehlbeurteilung (DR Art. 104) ein.
  • Mach aus deiner antimilitaristischen Gesinnung keinen Hehl. GSoA-T-Shirts (siehe letzte Seite) eignen sich ausgezeichnet als Turntenue. Wehre dich auch, wenn du dich ungerecht behandelt fühlst. Spare nicht mit Rekursen und Klagen, wie sie dir gemäss DR (Art. 104) offen stehen.
  • Wer waffenlosen Dienst leistet, ist für eine militärische Karriere ausgeschlossen.

Nach der RS

Du hast auch nach der RS verschiedene Möglichkeiten, von der UO wegzukommen. Die Beratungsstellen für Militärverweigerung und Zivildienst (Adressen siehe Seite 8) können dir Tipps geben.


Wir lassen uns nicht runterkriegen!

In der RS gibt es verschiedene Möglichkeiten, die Zeit für dich und deine Kollegen erträglicher zu gestalten.
Hier nur ein paar Tipps:

  • Kritisiert einander nicht vor Vorgesetzten.
  • Sprecht einander beim Vornamen an, das ist persönlicher.
  • Arbeitet so schnell wie der Langsamste unter euch. Damit könnt ihr verhindern, dass die Offiziere euch gegeneinander ausspielen.
  • Lasst nicht zu, dass Kameraden mit Sonderjobs schikaniert werden.
  • Verhaltet euch untereinander so, als ob es die Armee nicht gäbe. Ihr braucht euch nicht gegenseitig rumzukommandieren, es gibt andere Gesprächsthemen als die letzte Schiessübung. Kurz: Verhaltet euch wie Zivilisten, die man in eine Uniform gezwungen hat.

Zivildienst: Etwas Sinnvolles tun

Wer eine Alternative zum Militärdienst sucht, kann ein Gesuch für Zivildienst einreichen. Voraussetzung für die Zulassung ist, dass ein Gewissenskonflikt wegen dem Militärdienst glaubhaft gemacht werden kann. Zudem dauert der Zivildienst das 1.5-fache (bald vielleicht nur noch das 1.3-fache) der noch zu leistenden Militärdiensttage.


Allein im Jahre 2000 haben etwa 1500 Personen ein Zivildienstgesuch eingereicht. Die Zulassungsrate beträgt mittlerweile rund 85%. Das heisst zwar, deine Chancen, zugelassen zu werden, stehen gut, aber es gibt in der Schweiz immer noch Leute, die Zivildienst leisten wollen, es aber nicht dürfen. Ein Beispiel ist Marino Keckeis, der nach dem negativen Zulassungsentscheid trotzdem nicht in die Armee einrückte und stattdessen in den Knast gesteckt wurde. Dort sass er zwei Monate, davon 40 Tage im Hungerstreik. Du siehst, es lohnt sich, ein Zivildienstgesuch genau vorzubereiten und sich über die akzeptierte Argumentation im Klaren zu sein. Deshalb hier ein paar Tipps:

Wie vorgehen?

Für ein Zivildienstgesuch sind der zuständigen zivilen Behörde (Zentralstelle Zivildienst, Aarestube, Uttigenstrasse 19, 3600 Thun) ein ausführlicher Lebenslauf, eine Darlegung des Gewissensentscheides gegen den Militärdienst, ein Auszug aus dem Zentralstrafregister und das Dienstbüchlein einzu­reichen. Das Gesuch muss mindestens drei Monate vor einer Militärdienstleistung (zum Beispiel dem nächsten WK) eingereicht werden, damit du bis zum Entscheid über das Gesuch nicht einrücken musst. Wenn du aber bereits in der RS bist, kannst du auch aus der RS ein Gesuch einreichen - das Verfahren wird dann beschleunigt. Bis zum Entscheid über das Gesuch musst du aber in der RS bleiben. Lass dich bei der Formulierung deines Gesuchs von einer Beratungsstelle für Militärverweigerung und Zivildienst unterstützen (Adressen hier). Empfehlenswert ist auch das Handbuch «Etwas Sinnvolles tun», das du bei uns bestellen kannst.

Wer entscheidet über dein Gesuch?

Du wirst vor einen dreiköpfigen Ausschuss von Zivilpersonen geladen. In einem rund einstündigen Gespräch prüfen die drei Kommissionsmitglieder, ob wirklich ein Gewissensentscheid vorliegt. Es ist nicht sinnvoll, der Kommission erklären zu wollen, warum die Armee Schrott ist. Zeige auf, warum du es persönlich nicht mit deinem Gewissen vereinbaren kannst mitzumachen.

Wo Zivildienst leisten?

Den Zivildienst kannst du bei über 1000 gemeinnützigen Organisationen leisten (ein paar Beispiele: Bergbauernhilfe, Behindertenbetreuung, Mitarbeit in einer Naturschutzorganisation, Einsatz mit einem Hilfswerk ...). Den Einsatzort kannst du prinzipiell selber auswählen. Du brauchst auch nicht den ganzen Zivildienst am Stück zu leisten. «Lohn» erhältst du im Zivildienst genau gleich wie in der Armee: Taschengeld, Essen, Unterkunft (oder finanzielle Entschädigung dafür) und Erwerbsersatz.

Infos auch unter: www.zivildienst.ch


Für zivile Friedenspolitik ...

... statt militärische Nostalgie und NATOlgie. Nach wie vor kostet die Schweizer Armee volkswirtschaftlich betrachtet jedes Jahr über 9 Milliarden Franken - das ist über eine Million pro Stunde. Nach wie vor müssen Tausende von jungen Schweizern jedes Jahr für 15 Wochen (und mit der Armee XXI sogar mindestens 18 Wochen) in die Rekrutenschule einrücken. Auch den meisten von uns, der Gruppe für eine Schweiz ohne Armee (GSoA), blieb oder bleibt dieses Aufgebot nicht erspart. Anstatt aber den Ärger einfach runterzu­schlucken, stellen wir Fragen: Wozu und für was genau sollen wir eigentlich insgesamt 300 Tage unseres Lebens hergeben?

Der Mythos von der bewaffneten Landesverteidigung ist heute absurd, das ist reine Nostalgie. Die Schweiz ist umzingelt von «Freunden». Selbst für den unwahrscheinlichen Fall, dass sich dies einmal ändern sollte: Ein Krieg gegen einen übermächtigen Gegner wäre in unserem hoch industrialisierten und dicht besiedelten Land ein reines Selbstmordkommando. Stell dir nur mal vor, was im Kriegsfall mit den AKWs passieren würde. Das ist auch den Leuten im VBS klar. Um der ar­beitslosen Armee wieder eine Legitimation zu verschaffen, versuchen sie seit Jahren, der Armee zivile Aufgaben im Inland wie etwa die Katastrophenhilfe zu übergeben. Dabei weiss auch die Armee: Zivile Organisationen können das effizienter und wesentlich günstiger.

Not macht erfinderisch: Heute soll die Armee statt zur teuersten Katastrophenhelferin der Welt zum «Instrument des Friedens» (alt Armeechef Ogi) werden. Die Armee soll, was die Bewaffnung und die Doktrin angeht, eng mit der NATO «kooperieren», einem militärischen Bündnis, dem neben den reichen europäischen Staaten auch die USA angehören. Diese Staaten betreiben mit ihrem «Konfliktmanagement» keine Friedenspolitik. Sie wollen durch ihre militärische Stärke in aller Welt ihre wirtschaftlichen Interessen durchsetzen. Sicherheit oder gar Frieden wird so nicht geschaffen. Die Konflikte brodeln unter der Oberfläche weiter, um sich irgendwann noch mörderischer zu­rück­zumelden. Osama bin Laden lässt grüssen. In den achtziger Jahren wurde er von den USA ausgebildet und hochgerüstet.
Gemäss dem Motto «Irgendwo auf der Welt gibt es ein Problem, die Armeen fahren hin und lösen es.» soll nun auch die Schweizer Armee für die Kontrolle von Konflikten eingesetzt werden. Nur: So einfach funktioniert das nicht. Friede entsteht nicht durch schnelle militärische Eingriffe, sondern ist ein gesellschaftlicher Prozess. Sicherheit ist nicht durch militärische Kontrolle zu haben, sondern durch Solidarität. Wir müssen die Ursachen von Konflikten bearbeiten und nicht versuchen, mit der Armee die Folgen von Konflikten von uns fernzuhalten. Weltweit werden 1200 Milliarden Franken für Armeen und Rüstung, aber nur 20 Milliarden für zivile Konfliktbearbeitung ausgegeben. Viel zu viel für Krieg und zu wenig für Frieden - das möchten wir ändern!


Wer ist die GSoA?

Die Gruppe für eine Schweiz ohne Armee (GSoA) setzt sich nun schon seit 20 Jahren für eine Schweiz ohne Armee und zivile Lösungen ein. Anfangs wurden wir belächelt und beschimpft. Am 26. November 1989 war dann aber fertig lustig: Legendäre 35.6 Prozent der StimmbürgerInnen wollten den alten Zopf abschneiden und die Armee ins Museum schicken. 1991 hat unser Aufruf zur kollektiven Dienstverweigerung dazu beigetragen, dass es in der Schweiz nun endlich einen Zivildienst gibt. 1993 hätten wir mit einer Volksinitiative fast den Kauf von 34 F/A-18 verhindert. Regelmässig engagieren wir uns auch in Konfliktgebieten wie im ehemaligen Jugoslawien oder Palästina und arbeiten mit vielen gleichgesinnten Organisationen im In- und Ausland zusammen.

Im Dezember 2001 standen wieder zwei GSoA-Initiativen «Für eine Schweiz ohne Armee» sowie «Für einen freiwilligen Zivilen Friedendienst» zur Abstimmung. Das Resultat war einiges schlechter als 1989 (gut jedeR Fünfte sagte ja zu einer Schweiz ohne Armee). Mit einem solchen Resultat mussten wir - leider - aufgrund der schwierigen Rahmenbedingungen rechnen (fortschreitender Armeereformprozess, 11. September ...). Dennoch werden wir nicht unsere Meinung der Mehrheit der StimmbürgerInnen anpassen, sondern weiter für zivile Lösungen argumentieren.

Die GSoA-Zitig geht an etwa 30`000 Mitglieder und SympathisantInnen. In verschiedenen Städten bestehen aktive Regionalgruppen. An der jährlichen Vollversammlung werden die wichtigsten gemeinsamen Aktivitäten beschlossen.
Die allermeiste Arbeit in der GSoA geschieht freiwillig und aus Engagement. Die GSoA ist kein grosser Apparat, sie kann genau soviel leisten, wie unsere AktivistInnen auch bereit sind mitzuarbeiten. Bei uns gibt es keine starren Strukturen oder Hierarchien - schliesslich sind wir ja nicht die Armee! JedeR kann bei uns mitmachen und sich in unseren Diskussionen einbringen. Hast auch du Lust bekommen, dich bei uns für eine Schweiz ohne Armee und einen zivilen Umgang mit Konflikten einzusetzen, dann melde dich doch bei einer Regionalgruppe, du bist herzlich willkommen (Adressen).

Dafür setzen wir uns ein

«Für eine Schweiz ohne Armee»: Wir sind überzeugt: Gegen die wirklichen Herausforderungen für die Schweiz wie Umweltzerstörung oder soziale Ungleichheiten kann die Armee nichts ausrichten - im Gegenteil: Sie kostet unnötig Geld und Zeit. Auch zu einer globalen Politik, die wirksam mit Konflikten umgeht, ist die Schweizer Armee kein sinnvoller Beitrag.

«Für eine zivile Konfliktpolitik»: Die Schweiz soll mehr tun für den Frieden auf dieser Welt - aber auf eine Art und Weise, die sich an den Bedürfnissen der betroffenen Menschen orientiert. Und nicht an den Wünschen einer arbeitslosen Armee. Wir fordern eine Politik, die sich auch um die Ursachen von Konflikten kümmert, und ein verstärktes Engagement der Schweiz im Bereich der zivilen Konfliktbearbeitung.


E-Mails vom Appellplatz

Vom Appelplatz

Anlässlich einer Inspektion fragte mich Major XY, ob ich etwas zwischen «die Beine» habe. Die abschliessende Zugschule hatte er dann für gut befunden, wir sollten aber nicht mehr so wie Schwule herumlaufen. Major XY drohte an, wenn wir bei der morgigen Inspektion nicht alle sauber rasiert seien, werde er selber uns noch fertig rasieren; danach zeigte er uns ein dreckiges Messer. Er räumte zusätzlich noch ein, dass bei seiner Rasur auch noch ein bisschen Haut mitkommen könnte. Oberleutnant Z drohte mir an, ich solle jetzt endlich «d'Schnorre» halten, er würde mich sonst grausam «ficken». Ein Leutnant und ein Korporal bezeichneten mich nebst «Dubel» und «Trottel» auch noch als «Pisser». Oben stehende Erlebnisse habe ich Samuel Schmid, Bundesrat, mitgeteilt. Darauf erhielt ich von einem Divisionär die Antwort, dass man eigentlich «menschenwürdig» versuche zu führen. Allerdings könne man jetzt nichts mehr machen, und man bedaure es auch. Sdt. a.D. F.B.

Im Kindergarten wird einem beigebracht, dass man Konflikte nicht mit Gewalt, sondern friedlich lösen soll. In der Schule wird einem beigebracht, dass man für sein Handeln Verantwortung übernehmen muss. Dann kommt man, im Alter von 20 Jahren, in die RS und all das stimmt nicht mehr. Das ist es auch, was mich hier total stört. Sdt. R.D.

Als wir auf dem Appellplatz in Appellformation standen, teilte uns der Kadi mit, dass es einen Überschuss in der Kasse gebe. Er schlug vor, das überschüssige Geld einer gemeinnützigen Organisation zu spenden. Er fragte, ob wir einen Vorschlag hätten. Daraufhin hörte man aus aller Mund: «Dr GSoA gäh!» Der Kadi fand das nicht so komisch und zog Leine. Ja, liebe Leute, so ist das Leben. Sdt. C.T.

Der Panzerknacker ist eine Zeitung für Rekruten. Was du als Rekrut mitzuteilen hast, interessiert deine Kollegen. Im nächsten Panzerknacker können wir Texte von dir abdrucken oder mithelfen, eine eigene Kasernenzeitung zu produzieren. Vor allem interessiert uns aber auch, was dich beschäftigt, was in deiner RS krumm läuft, warum dir dieser Unsinn gegen den Strich geht.

Schreibe deine Erfahrungen per Post oder per E-Mail! GSoA, Postfach, 8031 Zürich; gsoa@gsoa.ch


GSoA-Rechtshilfe für Soldaten

Was machst du, wenn dir dein Leutnant unter Androhung von Arrest verbietet zu sagen, dass du die Armee Schrott findest? Was machst du, wenn er dir verbietet, den Truppenarzt zu besuchen, obwohl du Fieber hast? Du zückst die Rechtshilfe der GSoA und erfährst auf 80 Seiten alles über deine Rechte und die Möglichkeiten, dich zu wehren.
Die Broschüre kostet 10 Franken und kannst du unter gsoa@gsoa.ch bestellen. Gib bei der Bestellung bitte auch deine Privatadresse an.


Kontaktadressen

GSoA Schweiz > Postfach, 8031 Zürich, Tel. 01 273 01 00, gsoa@gsoa.ch, www.gsoa.ch
GSoA Basel > Postfach 330, 4127 Birsfelden, Tel. 061 373 92 59, basel@gsoa.ch
GSoA Bern > Postfach 6348, 3001 Bern, Tel. 031 301 82 09, bern@gsoa.ch
GSsA Genève > Case postale 151, 1211 Genève 8, Tél. 022 320 46 76 , gssa@iprolink.ch
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Beratungsstellen für Militärverweigerung und Zivildienst
«Armee Adee» Zürich > Stationsstr. 32, 8036 Zürich, Tel. 01 450 37 37, beratungsstelle@zivildienst.ch, www.zivildienst.ch
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Material

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